Applaus für den klaren Wahlsieger: Michael Makurath (Zweiter von links) und seine Frau Christine (links) betreten den Ratssaal. Foto: Jürgen Bach

Der mit 90,06 Prozent wieder gewählte Oberbürgermeister denkt nicht an eine kürzere Amtszeit. Er möchte die Stadtentwicklung fortführen.

Der Kuchen, den er von seinem Rathaus-Team anlässlich seiner Wiederwahl bekommen hat, stößt bei Michael Makurath auf großes Wohlwollen. Marzipan mit Kokosflocken, diese Geschmacksrichtung gefällt dem alten und neuen Oberbürgermeister von Ditzingen. So gut, dass er auf der kleinen Wahlparty am Sonntagabend etwa die Hälfte davon verzehrt.Einen schweren Magen hat der Verwaltungschef tags drauf aber nicht. Auch dass sein Stellvertreter Ulrich Bahner ihm ein Trikot des VfB-Stuttgart überreicht hat, nimmt der eingefleischte Bayern-Anhänger („Ich war schon Fan, als der FC Bayern noch oft verloren hat“) mit Humor.

„Ich hab gut geschlafen und bin zufrieden“, berichtet am Montag ein aufgeräumter Michael Makurath im Gespräch mit unserer Zeitung. Kein Wunder: Eine Wiederwahl mit 90,06 Prozent lässt einen gut schlafen. Dass es vor acht Jahren sogar fünf Prozent mehr an Zustimmung waren, grämt den OB nicht weiter. Damals war die Wahlbeteiligung um rund zehn Prozent geringer. Außerdem hatte Makurath mit Andreas Bälder diesmal einen Herausforderer, der aus dem Stand heraus immerhin 7,9 Prozent geholt hat.

Dass vergleichsweise doch recht viele einen politischen Nobody gewählt haben, führt der Sieger auf die „schwierigen vergangen Jahre“ zurück: „Corona hallt noch nach. Diese Unzufriedenheit artikuliert sich auch im Wahlverhalten.“ Dass er einen Gegenkandidaten hatte, ist Makurath aber lieber: „Dadurch hat man einen Maßstab. Das ist in der Demokratie wichtig.“ Eine Wechselstimmung allerdings hat der OB in den vergangenen Wochen bei seinen Rundgängen durch die Stadt nicht ausgemacht.

Platzbedarf für Wohnen und Gewerbe steigt

Drei Legislaturperioden, 24 Jahre, hat der Oberbürgermeister von Ditzingen bereits hinter sich. Doch an eine mögliche Verkürzung der vierten Amtszeit verschwendet der 63-Jährige keinen Gedanken: „Ich fühle mich gut und bin gesund. Wenn das so bleibt, werde ich die volle acht Jahre machen.“

Zu tun gibt es genug. Ditzingen entwickelt sich zum dynamischen Mittelzentrum. Der Platzbedarf fürs Wohnen und für Gewerbe steigt. „Wir setzen auf Innenentwicklung, werden aber ohne neue Flächen in den Außenbereich nicht auskommen“, sagt der Verwaltungschef. Im Moment gibt das der gültige Flächennutzungsplan, eine Art kommunaler Entwicklungsleitfaden, noch her.

Irgendwann aber sei das Ende der Fahnenstange erreicht: „Mit jedem neuen Einwohner wachsen die Bedürfnisse. Deshalb will niemand ein grenzenloses Wachstum. Wenn wir jetzt neue Flächen ausweisen, dann ist das die Ultima Ratio.“