Mit der stadtweiten Einführung der Biotonne gibt es in Stuttgart Umstellungen. Foto: dpa

Der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (AWS) plant mit der stadtweiten Einführung der Biotonne 2015 ein neues Gebührensystem. Bisher gibt es in der Landeshauptstadt einen einzigen, an die Eimergröße gebundenen Preis.

Stuttgart - Der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (AWS) plant mit der stadtweiten Einführung der Biotonne 2015 ein neues Gebührensystem. Bisher gibt es in der Landeshauptstadt, anders als zum Beispiel in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen, keine Aufteilung in Grund- und Leerungsgebühr, sondern einen einzigen, an die Eimergröße gebundenen Preis. 2011 war von AWS-Geschäftsführer Thomas Heß ein gesplitteter Preis als „gängiges, übliches System auf dem Markt“ favorisiert worden.

Mit der stadtweiten Einführung der Biotonne muss die Gebührenstruktur überdacht werden. Bisher ist mit der Restmüllgebühr auch die Altpapier-Abfuhr abgegolten. „Wir müssen schauen, ob wir das heutige System beibehalten oder vielleicht drei Preise für drei Gefäße machen“, so Heß. In der Summe sollen die Gebühreneinnahmen nicht steigen, es solle aber einen „Anreiz für die Biotonne“ geben.

Die von 2015 an bundesweit vorgeschriebene Biomüllsammlung droht für die Stuttgarter Gebührenzahler teuer zu werden, weil sich die AWS im Vertrag mit der Energie Baden-Württemberg (EnBW) für die Anlage in Münster zu einer fixen Liefermenge verpflichtet hat. Sie würde nicht mehr erreicht, wenn Garten- und Küchenabfälle von der Rest- in die Biomülltonne wandern. Bezahlt werden müsste dennoch. Stuttgart verlangt von der EnBW eine Vertragsänderung. In Münster wird Müll aus mindestens 13 Städten und Landkreisen verbrannt. Die „jeweiligen Mengenfenster“ seien individuell ausgehandelt, sagt die EnBW.

Die Abfallwirtschaft wird in der Region nicht zentral gemanagt. Es gebe im Verband Region Stuttgart keine Bestrebung, das Thema wie den S-Bahn-Verkehr zu zentralisieren, so Regionalpräsident Thomas Bopp. Die Region ist nur für mineralische Abfälle und wenige nicht privatisierte Deponien zuständig. Haus- und Gewerbemüll sei bei der Privatwirtschaft „besser aufgehoben“, sagt Bopp.