Kadir Koyutürk ist zwar Mitglied der Grünen, will die Mitgliedschaft für den Wahlkampf aber ruhen lassen. Foto: Stadt Kornwestheim (Archiv)

Nachdem CDU und FDP sich hinter Nico Lauxmann (CDU) gestellt haben, beziehen auch die Grünen nun Position. Die Freien Wählen denken noch darüber nach, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Es ist nicht wirklich eine Überraschung: Die Kornwestheimer Grünen unterstützen OB-Bewerber Kadir Koyutürk. Der 41-Jährige ist selbst Grüner, will seine Mitgliedschaft in der Partei für den Wahlkampf jedoch ruhen lassen. Damit hat der Leiter der Stabstelle Soziales und Teilhabe der Stadt Kornwestheim die erste Fraktion hinter sich gebracht. Nico Lauxmann (CDU) wird von der CDU und der FDP unterstützt.

Fraktion sieht viele Schnittmengen mit Bewerber Koyutürk

Mit beiden OB-Bewerbern habe man Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, lassen Ortsverein und Fraktion der Grünen per Pressemitteilung wissen. Mit Koyutürk gebe es aber viele Schnittmengen. Darüber hinaus bekomme die Stadt mit ihm eine moderne Verwaltung, die auf innovative Technologie setze, sind sich die Grünen sicher. Und er stehe für eine vielfältige Gesellschaft, eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und einen neuen Politikstil. Man verspreche sich mit der Wahlempfehlung auch eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und die Förderung von sozialer Integration und Inklusion, betont der Vorsitzende des Ortsverbandes Daniel Joppien.

Aufgrund Koyutürks Erfahrung in der Kornwestheimer Verwaltung sei man zuversichtlich, dass er als OB für eine starke und integrierte Führung stehe und die Stadt auf die kommenden Herausforderungen, wie Klimaschutz, Mobilitätswende und Energieversorgung vorbereite und hinführe, erklärt der Fraktionsvorsitzende Thomas Ulmer.

Schicken die Freien Wähler ihren Fraktionsvorsitzenden ins Rennen?

Die SPD hatte vergangenen Freitag getagt, um am Ende für keinen der beiden Kandidaten eine Wahlempfehlung abzugeben. Zumindest vorerst. Markus Kämmle, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Gemeinderat, begrüßt die Entscheidung der Sozialdemokraten. Auch seine Fraktion stelle sich zum jetzigen Zeitpunkt hinter keinen der Kandidaten, sagt er auf Nachfrage. Die Bewerbungsfrist laufe auch noch bis 30. Mai. „Wir sehen keine Not uns zu positionieren. Zumal ich es schade fände, wenn sich keiner mehr traut zu kandidieren, weil sich alle jetzt schon festlegen.“

Offen lassen sich die Freien Wähler auch die Entscheidung, selbst jemanden ins Rennen zu schicken. In der Stadt wird Kämmle selbst als möglicher Bewerber gehandelt. Schließlich war der Kornwestheimer schon 2015 gegen Amtsinhaberin Ursula Keck in den Ring getreten und hatte immerhin 23,3  Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich verbuchen können. Dass sein Name auch bei der Wahl am 25. Juni auf dem Stimmzettel stehen wird, schließt Kämmle nicht vollkommen aus: „Es wäre gelogen, wenn ich bestreiten würde, dass ich mit dem Gedanken spiele, aber es ist alles offen.“

Am 3. Mai treffen sich die Freien Wähler zu einer Hauptversammlung. Vorher werde auch keine Entscheidung fallen, wie man sich positioniert und ob man jemanden ins Rennen schicke. Markus Kämmle: „Grundsätzlich habe ich aber gedacht, dass sich mehr bewerben als nur zwei. Aber es ist ja auch noch Zeit.“