Das Motto der Demonstration lautet: „Stuttgart hält zusammen – Demokratie, Vielfalt, Freiheit verteidigen“. Foto: Sellner

Stuttgart meldet sich zu Wort: An einer Großkundgebung für Demokratie und gegen rechts auf dem Marktplatz beteiligten sich am Sonntag erneut mehrere Tausend Menschen.

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntagnachmittag auf dem Stuttgarter Marktplatz für Demokratie und gegen rechts demonstriert. Die von der Jüdischen Studierenden-Union organisierte Demo stand unter dem Motto „Stuttgart hält zusammen – Demokratie, Vielfalt, Freiheit verteidigen“. Zum Auftakt sagte Stuttgarts Schulbürgermeisterin Isabel Fezer: „Wir kämpfen gegen die Verfassungsfeinde und werden Deutschland und Stuttgart würdevoll halten.“

Barbara Traub, Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, sagte: „Ich bin beeindruckt, wie wir als Stadtgemeinschaft zusammenhalten und wie breit das Bündnis ist, das ein deutliches Zeichen zur Verteidigung der Demokratie setzt.“ Traub sagte: „Wir alle sind Stuttgart. Die Vielfalt ist eine Stärke unserer Stadt und unseres Landes.“ Sie zeigte sich besorgt, wie weit Antisemitismus in die Mitte der Gesellschaft eingesickert sind. „Unsere jüdische Geschichte zeigt, wie brandgefährlich das ist.“ Die rechtsextremen Fantasien seien kein Spiel, sondern eine Lunte. 1933 habe man so etwas noch belächelt - mit den bekannten Folgen. „Wir werden es schaffen, die Lunte zum Erlöschen zu bringen. Nie wieder ist genau jetzt.“

Der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Michael Blume, rief mit Blick auf die Teilnehmerzahl aus: „Stuttgart, Du bist so genial.“ An die Adresse der Rechten sagte er: „Wir wollen Euren Hass und Hetze nicht mehr sehen.“

Als weitere Redner angekündigt waren unter anderem Kunstministerin Petra Olschowski, Detlef Raasch von Christopher Street Day, Simone Fischer, Beauftragte des Landes für Menschen mit Behinderungen sowie Sprecher der Landtagsfraktionen von CDU, Grünen, SPD und FDP.

An einer Demonstration des Aktionsbündnisses „Stuttgart gegen rechts“ hatten sich am Vortag schätzungsweise 20 000 Menschen beteiligt.