Initiatorin Andrea Wommelsdorf führt Oberbürgermeister Frank Nopper (Mitte) und Innenminister Thomas Strobl (rechts daneben) durch die Ausstellung. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Am Mittwochabend ist mit viel Prominenz eine ungewöhnliche Ausstellung im Stuttgarter Rathaus eröffnet worden. Dort werden Bilder gezeigt und Geschichten erzählt von Menschen, die ihren Kopf für die Allgemeinheit hinhalten.

Sie schauen einem direkt in die Augen. Lächelnd, sympathisch – als Menschen, nicht nur als anonyme Uniformträger. Große Porträts von rund 40 Einsatzkräften aus ganz Deutschland, darunter ein Dutzend aus der Stuttgarter Region, hängen mit ihren bewegenden Geschichten im dritten Stock des Stuttgarter Rathauses. Sie erzählen in den Texten von ihrer Motivation, aber auch von Beleidigungen und tätlichen Angriffen. Seien es Angehörige von Polizei, Ordnungsamt, Bahn, Feuerwehr oder Rettungsdienst. Immer häufiger werden sie alle zu Zielscheiben.

Die Wanderausstellung „Der Mensch dahinter“ ist am Mittwochabend eröffnet worden. Mit rund 200 Gästen und viel Prominenz. Neben Oberbürgermeister Frank Nopper waren etwa Innenminister Thomas Strobl, Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz, der Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Malte Graßhof und viele führende Köpfe von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Verwaltung der Landeshauptstadt gekommen. Als Zeichen gegen Respektlosigkeiten, Angriffe und Verrohung.

Dieses Zeichen will auch die „Initiative für Respekt und Toleranz“ setzen – gegründet in Nordrhein-Westfalen von ganz normalen Bürgern, die nach den Bildern von der Stuttgarter Krawallnacht im Sommer 2020 geschockt waren. „Wir möchten, dass dieses Thema nicht untergeht und mit der Ausstellung den Menschen, die für uns im Einsatz sind, Respekt zollen“, sagte die Ideengeberin Andrea Wommelsdorf.

Die aufwühlenden, manchmal lustigen, immer aber nachdenklich machenden Geschichten sind jetzt bis zum 10. Mai im dritten Stock des Stuttgarter Rathauses zu sehen – immer montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr während der normalen Öffnungszeiten. Ergänzt werden sie durch Plakate der Stuttgarter Aktion „Fall mir nicht in den Rücken“. Der Eintritt ist frei.