Das Wagenburg-Gymnasium wird saniert. Foto: Lg/Max Kovalenko

Während der Bauarbeiten am Wagenburg-Gymnasium in Stuttgart soll ein Teil der Schüler nun doch nicht in Räume der früheren Hauswirtschaftlichen Schule am Stöckachplatz kommen. Dort könnten bald Flüchtlinge einziehen.

Stuttgart - Der Stuttgarter Gemeinderat beschließt in seiner Sitzung an diesem Donnerstag die 19,5 Millionen Euro teure Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums. Anders als von der Verwaltung geplant wird es dabei aber nicht zu einem Teilumzug von Klassen in Räume der früheren Hauswirtschaftlichen Schule am Stöckachplatz kommen. Dagegen sprechen sich außer der CDU alle Fraktionen aus.

Statt des Teilumzugs sollen auf der Wiese am Wagenburgplatz während der rund drei Jahre dauernden Sanierung Container aufgestellt werden. Im Verwaltungsausschuss plädierten mit Ausnahme der CDU alle Fraktionen für diese um drei Millionen Euro teurere Lösung. Dabei rückte nicht nur der Unterrichtsablauf am Gymnasium in den Blick, sondern auch die am Stöckach geplante, mit den Bürgern seit Jahren besprochene und in einem Architektenwettbewerb entschiedene Stadtteilsanierung mit Wohnungsneubauten und Platz für den Handel. Für diese Neugestaltung werden Fördermittel erwartet.

CDU: Kritik am „Wohlfühlbeschluss“

Die CDU-Fraktion will ihr Abstimmungsverhalten noch besprechen. Man wolle sich nicht „Wohlfühlbeschlüssen“ anschließen, sagte Fred Stradinger. Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) warnt davor, dass wegen der teuren Containerlösung ebenso nötige Sanierungen anderer Schulen verschoben werden müssten, denn die drei Millionen sind im Etat 2016/2017 nicht vorgesehen. Insgesamt stehen 100 Millionen Euro für marode Schulen bereit. Überprüft werden soll laut Eisenmann der Zeitplan für die Sanierung des Altbaus (Fassade, Fenster, Dach) an der Wilhelmsschule in Untertürkheim, der Schwabschule im Westen (Generalsanierung für zehn Millionen) und der Schillerschule in Bad Cannstatt (Sanierung Turnhalle und Lehrschwimmbecken).

Finanzbürgermeister Michael Föll, CDU, widersprach der von SPD-Fraktionschef Martin Körner und anderen beschriebenen Gefahr, die Stadt könnte am Stöckach Sanierungszuschüsse im Millionenumfang verlieren. Das sei ein „falsches Argument“. Auf die Frage von CDU-Fraktionschef Alexander Kotz nach der Eignung der früheren Hauswirtschaftlichen Schule für Flüchtlinge sagte Föll, dies werde nun geprüft. Womöglich ließe sich dadurch die belegte Raichberg-Turnhalle frei bekommen.