Immer schön versetzt: Vögel reihen sich in der Luft oft nicht direkt hintereinander ein. Warum ist das so? Foto: dpa/Patrick Pleul

Im Herbst ziehen Vögel gen Süden. Häufig nehmen sie dabei in der Luft eine bestimmte Formation ein: die V- oder Keilformation. Warum tun sie das?

In diesen Tagen sind vermehrt große Vögel am Himmel zu beobachten, die mit ihren Artgenossen gen Süden ziehen. Auch in Baden-Württemberg war das Phänomen in dieser Woche zu beobachten.

Dabei handelte es sich laut Experten vor allem um Kraniche. Auffällig dabei: die Vögel fliegen in der sogenannten V-Formation, Ornithologen sprechen auch von einer Keilformation. Warum aber tun das die Tiere?

Ein Leittier führt die Gruppe an

Manche Vogelarten fliegen in Schwärmen, einige auch allein. Neben den Kranichen nutzen beispielsweise auch Gänse die V-Formation. Die Erklärung ist denkbar einfach: die Tiere können so Kraft sparen, die weiten Strecken, die sie zurücklegen, sind wesentlich weniger energieraubend. Und in der Natur gilt: Energie sparen, das kann entscheidend sein, um zu überleben.

In der Regel führt ein Leitvogel die Gruppe an – das Tier, das am meisten Erfahrung und Kraft besitzt. Der Rest des Schwarms folgt, die Vögel fliegen aber nicht direkt hinter dem Leittier, sondern immer leicht versetzt. Dadurch profitieren sie von der sogenannten Wirbelschleppe, die durch den Flügelschlag entsteht. Dieser Sog hilft den Nachzüglern, sie werden quasi mitgezogen vom Tier davor.

Wie viel Energie sparen Vögel durch die Formation?

Experimente haben ergeben, dass die Tiere so bis zu einem Fünftel an Energie sparen können. Außerdem erleichtert die Formation die Kommunikation unter den Tieren, die so auch Kollisionen leichter vermeiden können. Damit sich kein Tier überanstrengt, wird an der Spitze regelmäßig gewechselt.