Varvara Fabrichenko kennt das Leben in einer Großstadt mit vielen Nationen. Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Varvara Fabrichenko findet es gut, dass die Menschen in Stuttgart deutlich machen, dass Ausländerfeindlichkeit hier keinen Platz hat. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Varvara Fabrichenko lebt seit 20 Monaten in Deutschland. Mit ihrer Familie ist sie aus Moskau gekommen. Dass Menschen vieler Nationen in einer Großstadt zusammentreffen, ist für die 18-Jährige also nichts Neues – ganz im Gegenteil. In Stuttgart fühlt sie sich sicher, in Moskau sei das nicht immer der Fall gewesen.

Fabrichenko kann sich nicht vorstellen, dass Migrantinnen und Migranten wie sie, Deutschland wieder verlassen müssen, weil rechtsextreme Meinungen und Parteien mehr Zuspruch bekommen. Ihr Vater habe erklärt: „Wir leben jetzt hier, ich arbeite und du lernst hier. Uns wird nichts passieren.“ Varvara Fabrichenko ist es wichtig, sich zu integrieren. „Ich möchte Illustratorin werden“, sagt sie.

Wirklich beeindruckt haben die 18-Jährige die großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. „Ich bin vorbeigegangen und habe gedacht: Wow, in Russland wäre das nicht möglich.“ Sie finde es gut, dass die Menschen in Stuttgart deutlich machen, dass Ausländerfeindlichkeit hier keinen Platz hat.

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.