Sie wollen in den Bundestag: Johanna Tiarks und Bernd Riexinger. Foto: Lichtgut/ Ecker

Die Linken in Stuttgart haben ihre Bundestagskandidaten nominiert. Der Parteivorsitzende Bernd Riexinger und die Krankenpflegerin Johanna Tiarks gehen in das Rennen.

Stuttgart - Die Linke in der Landeshauptstadt hat am Donnerstag ihre Bundestagskandidaten nominiert. Ohne Gegner erhielten der Bundesvorsitzende Bernd Riexinger 49 von 57 gültigen Stimmen (86 Prozent) und die Krankenpflegerin Johanna Tiarks 51 von 56 gültigen Stimmen (91 Prozent).

Regierungsbeteiligung kein Thema

Der frühere Gewerkschafter und Stuttgarter Verdi-Chef Riexinger (61, Wahlkreis Stuttgart II) begründete im Alten Feuerwehrhaus in Heslach seine Motivation zur Kandidatur damit, den Parteivorsitz mit einem Mandat und damit der besseren Anbindung an die Bundestagsfraktion stärken zu wollen. Gegen die Koppelung von Amt und Mandat gab es auch kritische Stimmen. Er habe die Partei 2012 in einer schwierigen Phase übernommen und könne als möglicher Spitzenkandidat auf der Landesliste „im Nebenprodukt Abgeordneter für Stuttgart werden“. Der Wahlkampf müsse konsequent mit linken Inhalten geführt werde, zum Beispiel der Forderung nach einer Millionärssteuer und der Ablehnung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Eine Koalition mit SPD und Grünen schloss er nicht aus. Derzeit sei das aber kein Thema, denn man könne mit beiden Parteien den von den Linken angestrebten Politikwechsel nicht durchsetzen.

Die 34-jährige Johanna Tiarks (ein Kind, alleinerziehend, Wahlkreis Stuttgart I), hat Krankenpflegerin gelernt und nach ihrer Tätigkeit in der Onkologie des Katharinenhospitals Pflegemanagement studiert. Sie unterrichtet im Kolping-Bildungswerk. Tiarks versprach, das Thema Pflege mit mehr als 100 000 fehlenden Fachkräften in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Der Mangel müsse für Patienten und Pfleger dringend behoben werden. Beide Kandidaten waren zuletzt bei der Landtagswahl angetreten.