Das Land hat 1000 syrische Flüchtlinge ohne Asylverfahren ins Land geholt. Sie mussten im Gegenzug auf Sozialleistungen verzichten – und leben teilweise in schlimmen Verhältnissen bei Familienangehörigen Foto: dpa

1000 Flüchtlinge aus Syrien sind über ein Sonderprogramm nach Baden-Württemberg gekommen. Ihre Lebensumstände sind zum Teil untragbar. In Landtag und Gemeinderat soll das Thema jetzt auf den Tisch.

Stuttgart - Nach der Berichterstattung in unserer Zeitung über syrische Kontingentflüchtlinge, die völlig von der Versorgung durch ihre hier lebenden Familien abhängig sind, ist Bewegung in das Thema gekommen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Lasotta hat jetzt einen Antrag an die Landesregierung gestellt, über die Situation der 1000 über ein Sonderkontingent nach Baden-Württemberg geholten Flüchtlinge zu berichten. Sie mussten bei Verwandten unterkommen und sich verpflichten, auf Sozialleistungen und Sprachkurse zu verzichten. Im Gegenzug gab es ohne Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis für zwei Jahre. Viele leben in extrem beengten Verhältnissen. Lasotta fordert, die Betroffenen nicht schlechter zu stellen als offizielle Asylbewerber. Die CDU hat dazu auch einen Antrag im Gemeinderat gestellt, die SPD zugesagt, bei Sozial- und Ausländeramt der Stadt vorstellig zu werden.

Mit der Problematik befasst sich auch der Film „Plötzlich Großfamilie – wenn die syrischen Verwandten kommen“. Er wird an diesem Montagabend um 18.15 Uhr im Rahmen der Reihe „Mensch Leute“ im SWR-Fernsehen gezeigt.