So könnte künftig ein Rettungswagen in China aussehen – und auch in Sri Lanka hat die Winnender Björn-Steiger-Stiftung große Pläne im Rettungsdienst Foto: dpa

Die Björn-Steiger-Stiftung aus Winnenden will in Sri Lanka einen Rettungsdienst nach deutschem Vorbild aufbauen. Kommen die Verträge zustande, lockt ein Milliardengeschäft für deutsche Unternehmen.

Stuttgart - Die Björn-Steiger-Stiftung aus Winnenden arbeitet derzeit intensiv am Einstieg in den asiatischen Markt. Im vergangenen Sommer sind die Verträge unterschrieben worden, um in einer chinesischen Modellregion einen Rettungsdienst nach deutschem Vorbild aufzubauen. Entwickelt sich dieses Projekt zum Erfolg, ist langfristig eine Ausweitung auf das ganze Land möglich, was Expertenschätzungen zufolge Aufträge in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro bringen könnte. Davon profitieren sollen vor allem deutsche Unternehmen, die Fahrzeuge oder Hubschrauber liefern und die Ausbildung übernehmen sollen. Derzeit befindet sich als erster Schritt ein riesiges Ausbildungszentrum im Rohbau.

Ähnliches plant die Stiftung ebenfalls als Kopf eines Konsortiums in Sri Lanka. Dort hat man bereits ein Büro eröffnet und nähert sich offenbar der offiziellen Vertragsunterschrift an. Nach Ende des Bürgerkriegs soll dort ein modernes Rettungswesen entstehen. Dabei geht es um 1050 Rettungswagen, 555 Rettungswachen, 24 Hubschrauber, 20 Luftrettungszentren und 29 000 Mitarbeiter, die vor allem aus der Armee kommen sollen. Unterstützt werden beide Projekte von der Bundesregierung, beteiligt sind zahlreiche Unternehmen auch aus der Region Stuttgart.

Um das Projekt in Sri Lanka voranzutreiben, besucht Mitte Mai eine Delegation aus dem Inselstaat die Region Stuttgart. Dabei sein sollen der Gesundheitsminister und enge Mitarbeiter aus dem Stab des Präsidenten. Vorgesehen sind unter anderem ein Empfang bei Innenminister Thomas Strobl sowie reichlich Anschauungsunterricht in Sachen Rettungswesen. Auf dem Programm stehen Besuche bei der Stuttgarter Notrufzentrale und Hauptrettungswache, beim neuen Klinikum und in der Feuerwache in Winnenden, bei beteiligten Herstellern wie Mercedes-Benz oder Airbus Helicopters in Donauwörth sowie in einem Ausbildungszentrum in München. Zudem bekommen die Gäste ein Luftrettungszentrum in Frankfurt und das Bergwacht-Trainingszentrum in Bad Tölz zu sehen. Auch eine Runde auf der Mercedes-Teststrecke in Untertürkheim gehört zum Programm der Delegation. Bei dem Treffen soll der Rahmen für die künftige Zusammenarbeit abgesteckt werden.