Die Talsohle bei der Zahl der Arbeitslosen sei noch nicht durchschritten, sagt Agenturchefin Christine Käferle Foto: /Gottfried Stoppel

Die Arbeitslosen-Quote im Kreis steigt im Juni um 0,2 Punkte auf 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreswert liegt die Zunahme allerdings bei gut 55 Prozent.

Arbeitsmarkt - Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe sich im Juni weiter abgeflacht, heißt es im Halbjahresbericht der Waiblinger Arbeitsagentur zur Lage auf dem Arbeitsmarkt im Rems-Murr-Kreis. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Vergleich zum Vormonat um 340 auf 11 124 gestiegen. Die Quote erhöhte sich damit von 4,4 auf 4,6 Prozent. Landesweit erhöhte sich die Arbeitslosenquote im letzten Monat um 0,1 auf 4,4 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte günstiger als im Rems-Murr-Kreis.

Die Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung

„Die Talsohle ist noch nicht durchschritten, aber es zeigt sich, dass die Maßnahmen von Agentur und Jobcenter in Kombination mit denen der Bundes- und Landesregierung weiter Früchte tragen“, sagt die Leiterin der Arbeitsagentur, Christine Käferle: „Kurzarbeitergeld und Soforthilfepakete funktionieren.“ Aktuell sind hier im Kreis 3982 Menschen mehr arbeitslos als noch vor einem Jahr, das entspricht einem Anstieg um etwas mehr als 55 Prozent.

Die Arbeitslosenquote stieg in diesem Zeitraum von drei auf 4,6 Prozent. Besonders betroffen sind die Jüngeren bis 25 Jahre, bei denen der Zuwachs bei 86,3 Prozent liegt. „Junge, gut ausgebildete Menschen haben auf dem Arbeitsmarkt aber nach wie vor eine gute Perspektive“, betont Christine Käferle.

Weniger Kündigungen als im Vormonat

Insgesamt sei es erfreulich, dass im Juni weniger Menschen im Kreis Kündigungen erhalten hätten. Gleichzeitig beendeten wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit – es gebe offenbar wieder Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Im Juni wurden der Waiblinger Arbeitsagentur 21 freie Stellen mehr gemeldet als im Vormonat – insgesamt deren 499. Allein 51 Stellen werden im Gesundheitswesen angeboten. Allerdings liegt die Zahl der freien Stellen um 1129 unter der des gleichen Zeitpunkts im Vorjahr.

Bei insgesamt 4573 Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitsgeld (KUG) seit März sind im Juni nur noch 123 neue Anträge eingegangen. Die Anzahl der Beschäftigten, die voraussichtlich betroffen sind, liegt laut den Daten der Agentur bei etwa 63 600. Damit wurde für vier von zehn Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis potenzielle Kurzarbeit angezeigt.