Der Biomüllberg im Kreis Ludwigsburg wird größer, dafür schrumpft der Restmüll – das freut die Kreisräte (Symbolbild). Foto: dpa-Zentralbild

Die Grundgebühr für die Abfallentsorgung im Kreis Ludwigsburg steigt im nächsten Jahr um etwa drei Prozent. Das hat der Kreistag am Freitag beschlossen. Und das, obwohl die Kreisbewohner immer weniger Restmüll haben und schärfer trennen.

Ludwigsburg - Die Müllabfuhr im Kreis Ludwigsburg wird im nächsten Jahr teurer. Am Freitag hat der Kreistag beschlossen, dass die Grundgebühr um drei Prozent erhöht wird. Für einen Vier-Personen-Haushalt bedeutet das eine Steigerung von 3,15 Euro pro Jahr. Die Tarife für die Leerung der schwarzen Restmüll- sowie der braunen Grünguttonnen bleiben indes gleich.

Grund für die Erhöhung sind die gestiegenen Kosten für die Entsorgung und den Abtransport des Biomülls und von Elektroaltgeräten sowie höhere Personalkosten. Außerdem muss der Landkreis Rücklagen für die Nachsorge der Deponien bilden.

Der Biomüllberg wird größer

Erfreut zeigten sich die Kreisräte über das Verhältnis zwischen Biomüll und Restmüll: laut einer Hochrechnung der Verwaltung werden die Kreisbewohner im Jahr 2018 etwa 31 000 Tonnen Biomüll produziert haben, was einer Steigerung von 1000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Gegenzug werde sich die Restmüllmenge entsprechend reduzieren und unter 75 000 Tonnen liegen.

„Wir hoffen, dass der Biomüll weiter steigt“, sagte Reiner Gessler (Freie Wähler). „Schließlich ist er günstiger und nachhaltiger.“ Peter Schimcke (Linke) hingegen kritisierte die starke Subventionierung des Biomülls. „Dort wo die Kosten entstehen, müssen sie auch weitergegeben werden.“ Der Biomüll werde zulasten des Restmülls bezuschusst. Die Leerung eines 120-Liter-Restmüllbehälters kostet den Verbraucher 5,11 Euro, für den Biomüll der gleichen Menge zahlt er 70 Cent. „Auch wir sehen das“, sagt Landrat Rainer Haas (parteilos). Im nächsten Jahr wolle man über die Regelung der Biomüll-Gebühren sprechen.