Die Fahrzeuge der Feuerwehr stehen zur Abfahr bereit. Auch Verpflegung nehmen die Helfer mit in das ukrainische Kriegsgebiet. Foto: Feuerwehr Fellbach/Alexander Ernst

Die Fellbacher Feuerwehr überführt mithilfe von Mannschaften aus Weinstadt und Waiblingen fünf Fahrzeuge in die Ukraine. Für die Helfer hieß es früh aufstehen.

Fellbach - Alle tun, was sie können, um den Menschen im Kriegsgebiet zu helfen. So auch die Fellbacher Feuerwehr, die sich am Mittwochmorgen mit vier Fahrzeugen und einem Krankentransportwagen in Richtung Ukraine auf den Weg gemacht hat. „Beeindruckend und überraschend“, so fassten Alexander Ernst, der Initiator der Fellbacher Hilfsaktion für den ukrainischen Katastrophenschutz, und Fellbachs Oberbürgermeisterin Zull die Aktion zusammen.

Die Sammelaktion bringt knapp 85 Tonnen Ausrüstung

Die Helfer werden von zwei Mannschaftswagen der Feuerwehren aus Weinstadt und Waiblingen begleitet. Mit der Übergabe der Fahrzeuge an den ukrainischen Katastrophenschutz beenden die Freiwillige Feuerwehr und die Stadt Fellbach die groß angelegte Sammelaktion für die Ukraine, bei der knapp 85 Tonnen professionelle Ausrüstung von mehr als 100 Feuerwehren zusammengetragen wurde.

„Wir haben damit in den vergangenen Tagen die größte Hilfsaktion Deutschlands durchgeführt“, sagte OB Gabriele Zull. Dies sei nur möglich gewesen, weil viele einfach angepackt und gemacht hätten –die Aktiven aus der Freiwilligen Feuerwehr sowie deren „alte Herren“ und alle Beteiligten, sagte die Oberbürgermeisterin und bedankte sich auch explizit bei dem Schwabenlandhallen- Team. „Die Solidarität aller ist beeindruckend“, sagte Gabriele Zull.

Der Konvoi ist gut vorbereitet und organisiert

Die Überführung ist – wie die ganze Aktion – generalstabsmäßig vorbereitet und organisiert. In den Begleitfahrzeugen sitzen weitere Fahrer bereit, damit der Konvoi die über 1200 Kilometer lange Strecke ohne Pausen durchfahren kann. Zielort ist Vysné Nemecké (Oberdeutschendorf) an der slowakisch-ukrainischen Grenzen, wo die Autos an den ukrainischen Katastrophenschutz übergeben werden sollen.

Für die Feuerwehrleute ist die Überführung Ehrensache und eine Aufgabe, die sie gerne auf sich nehmen. „Wir haben sofort Rückmeldungen erhalten, als wir nach Mitfahrern bei den Nachbarwehren gefragt haben“, sagte Alexander Ernst, Geschäftsführer von Barth Feuerwehrtechnik.

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Neben drei Feuerwehrfahrzeugen, die aus dem Rems-Murr-Kreis gespendet worden sind – ein Gerätewagen aus Remshalden sowie je ein Tragkraftspritzenfahrzeug aus Schwaikheim und aus Backnang –, gehen auch ein Krankentransportwagen, gespendet von der Firma Airbus aus Immenstadt am Bodensee, sowie ein Löschgruppenfahrzeug aus der Stadt Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) auf die große und wichtige Reise. Die Ausrüstungen des Löschfahrzeugs wurden mit Technik aus Freiberg am Neckar, Schwaikheim und Fellbach ergänzt. „Es war und ist eine hervorragende Zusammenarbeit in der Feuerwehrfamilie“, sagte Alexander Ernst über die Aktion.

Insgesamt waren Feuerwehren aus Süd- und Mitteldeutschland dem Aufruf gefolgt und hatten Ausrüstungsgegenstände für den ukrainischen Katastrophenschutz gespendet. „Uns überraschte die große Resonanz und die ungeheure Hilfsbereitschaft“, sagt die Fellbacher Oberbürgermeisterin. Die Nachrichten aus den Kriegsgebieten zeige aber auch, „dass alles dringend benötigt wird“, so Zull.

Insgesamt 14 Fahrer wechseln sich auf der langen Fahrt ab

Für die insgesamt 14 Fahrer, die sich gegenseitig abwechseln, damit keine langen Pausen auf dem Weg in die Ukraine notwendig sind, hat bereits um kurz vor 7 Uhr am Mittwochmorgen die lange Fahrt begonnen. Sie werden mindestens zwölf Stunden unterwegs sein, bevor sie an der Grenze zum Kriegsgebiet ankommen.

Die Stadt Fellbach hat alle Hilfen für die Ukraine auf ihrer Homepage eingestellt unter: https://www.fellbach.de/ukraine. Die Seite ist im Aufbau und wird täglich aktualisiert.