Ein American Staffordshire zählt zu den gelisteten Hunderassen. Foto: dpa/Peter Förster

Die Kampfhundesteuer bleibt umstritten. Während einige Kommunen sie eingeführt haben, halten sich andere zurück.

Marbach/Bottwartal - Die Kampfhundesteuer ist in Großbottwar und Steinheim eingeführt worden, in Kommunen wie Oberstenfeld und Beilstein dagegen nicht. Ob die Zahl der Kampfhunde mit einer höheren Steuer eingedämmt werden kann, bleibt unklar.

Die Stadt Großbottwar hat die Kampfhundesteuer bereits vor zehn Jahren eingeführt – mit der sechsfachen Höhe einer normalen Hundesteuer: 792 Euro im Jahr. „Wir hatten in der Spitze drei Hunde, die wurden dann aber sehr schnell abgemeldet“, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann. Derzeit sei bei 388 Hunden kein Listenhund gemeldet. Ein Wesenstest sei sicher positiv zu bewerten, aber das habe keinen Einfluss auf die Höhe der Steuer. Man wolle die Zahl dieser Tiere geringhalten, so Zimmermann: „Ich gehe davon aus, dass diese Tiere nicht zum Kuscheln angeschafft werden, dahinter steckt in der Regel eine Message.“

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In Steinheim ist die Zahl der Kampfhunde mit drei von 654 Hunden insgesamt auch wegen der höheren Steuer niedrig geblieben, berichtet Bürgermeister Thomas Winterhalter. Die Hundehalter müssten mit 200 Euro rund das Doppelte des normalen Steuersatzes entrichten. Eine Ermäßigung durch den Wesenstest gebe es nicht: „Kampfhund bleibt Kampfhund“, sagt Winterhalter.

Der Beilsteiner Gemeinderat hat bisher noch keine Kampfhundesteuer eingeführt, so der Kämmerer Werner Waldenberger. „Wir denken, es bringt nichts.“ In der Kommune gebe es derzeit zwei Kampfhunde. Im Juli 2019 wurde ein dreijähriger Junge vor dem Oberstenfelder Freibad schwer ins Gesicht gebissen. „Die höhere Steuer hätte den Biss nicht verhindert“, denkt Werner Waldenberger. Er schließe aber nicht aus, dass die Steuer eingeführt werden könnte.

Die Gemeinde Oberstenfeld hat wie Beilstein die Steuersätze für Kampfhunde nicht extra erhöht. Es gibt laut Ordnungsamt drei gemeldete Kampfhunde. Einige Tiere ähnelten gelisteten Hunden, seien aber nicht gelistet, sagt die Leiterin Diana Waibel. Mit dem Wesenstest seien die Tiere nicht mehr als Kampfhund zu werten und bräuchten keinen Maulkorb. Bei einer Extrabesteuerung wäre der Verwaltungsaufwand zu hoch, teilt Bürgermeister Markus Kleemann mit.