Der Deutsche Bauernverband begrüßte die Entscheidung. Foto: dpa/Philipp Schulze

Wie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Ödzemir mitteilte, lockern sich die Vorgaben für Landiwrte auf europäischer Ebene.

Die Bundesregierung setzt die gelockerten EU-Umweltauflagen für Landwirte in Deutschland um. Dies erfolge in zwei Schritten, sagte Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Donnerstag in Berlin. Zunächst würden die Lockerungen umgesetzt. Das heißt, dass rückwirkend zum 1. Januar die Vorgabe ausgesetzt wird, vier Prozent des Ackerlandes brachliegen zu lassen oder unproduktiv zu nutzen. Die EU-Kommission hatte die Umweltauflagen gelockert, um so europäische Bauern zu entlasten.

Im zweiten Schritt soll diskutiert werden, wie die Kompensation der Biodiversität erfolgen kann. Die Bundesregierung habe beschlossen, dass sie an den Zielen festhalte und es dafür eine Kompensation geben solle, sagte Özdemir. Gemeinsam mit Vertretern der Landwirtschaft und der Umwelt würden zeitnah Vorschläge erarbeitet. 

Kritik von Umweltschützern – Freude beim Deutschen Bauernverband

Umweltschützer kritisierten die Lockerungen. Es sei ein „Schlag für den Schutz der Artenvielfalt“, hieß es von der Umweltorganisation WWF. Für viele Lebewesen seien Landschaftselemente und Brachen der letzte Rückzugsort in sonst weit ausgeräumten Landschaften. Sie forderten den Agrarminister dazu auf, freiwillige Maßnahmen für den Schutz der Artenvielfalt stärker zu unterstützten.

Der Deutsche Bauernverband begrüßte die Entscheidung. „Die Bundesregierung hat verstanden, dass wir Bauern keine weitere Benachteiligung und damit Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit akzeptieren werden“, sagte Verbands-Präsident Joachim Rukwied. Auch von der FDP kamen positive Reaktionen: „Die Aussetzung der Flächenstilllegung ist der richtige Schritt und ein klares Zeichen an die Landwirtschaft“, sagte FDP-Fraktionsvize Carina Konrad.