Das zerstörte Flüchtlingsheim in Weissach im Rems-Murr-Kreis ist mittlerweile zu größten Teilen abgerissen worden. Foto: Edgar Layher

Nach dem verheerenden Feuer in einem leer stehenden Flüchtlingsheim in Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) laufen die Ermittlungen zur Brandursache auf Hochtouren. Allerdings gibt es Hindernisse.

Weissach im Tal - Nach dem Feuer im geplanten Flüchtlingsheim in Weissach im Tal laufen die Ermittlungen zur Brandursache auf Hochtouren. Ein Statiker hat den Beamten bescheinigt, dass der Rest des teilweise abgerissenen Flüchtlingsheims in Weissach im Tal mittlerweile gefahrlos betreten werden kann. Bei der anstehenden Untersuchung versuchen die Brandspezialisten, einen Nachweis für einen technischen Defekt nachweisen oder ausschließen zu können.

Darüber hinaus wird versucht, Hinweise auf eine mögliche Verwendung von Brandbeschleuniger zu finden. Der Nachweis ist jedoch kompliziert, zumal im Keller ausgelaufenes Heizöl das Identifizieren eingesetzter Brandbeschleuniger so gut wie unmöglich macht.

Bauschutt und Elektroinstallation wird im Labor untersucht

Die Untersuchungen zur Brandursache sind auch dadurch erschwert, dass das Haus voll in Flammen stand und die Brandzehrung am Gebäude sehr weit fortgeschritten ist. Der Bauschutt und die gesicherte Elektroinstallation wird nun im Labor untersucht. Die Arbeiten am Brandort sind mittlerweile beendet, er ist zwischenzeitlich freigegeben. Vermutlich wird das Gebäude anschließend vollständig abgerissen.

Viele Bürger sind fassungslos – nachdem das Haus 2005 Ziel eines rechtsextremen Anschlags war, bei dem allerdings kein größerer Schaden entstand und niemand verletzt wurde, beschleicht nun so manchen ein ungutes Gefühl. Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat den Ort am Dienstag besucht.

17-köpfige Ermittlergruppe „Tal“ eingerichtet

Die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen hat die 17-köpfige Ermittlungsgruppe „Tal“ mit Beamten der Kriminal- und Schutzpolizei eingerichtet. Bereits am Tag nach dem Brand wurde mit dem Abriss des Gebäudes begonnen.

Laut Polizei war dies aus Sicherheitsgründen eine notwendige Maßnahme; eine Begehung des akut einsturzgefährdeten Gebäudes sei nicht mehr möglich gewesen. Der Weissacher Ordnungsamtsleiter Rudolf Scharer erklärte, viele tragende Wände und Balken seien beschädigt gewesen: „Mit der Hauptstraße direkt daneben war auch nach Einschätzung der Bausachverständigen das Risiko, das absolut einsturzgefährdete Haus stehen zu lassen, viel zu hoch.“

Die Kriminalpolizei Waiblingen bittet weiterhin unter Telefon 07151/9500 um Hinweise.