Daniel Terzenbach (37) hat früh Karriere bei der Bundesagentur für Arbeit gemacht. Foto: BA

Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) steht voraussichtlich im März 2019 ein Wechsel im dreiköpfigen Vorstand an: BA-Manager Daniel Terzenbach, seit 2006 bei der Behörde, werde dem bisherigen Vorstand Raimund Becker nachfolgen.

Stuttgart - Der Generationswechsel an der Spitze der Bundesagentur für Arbeit (BA) schreitet voran: Daniel Terzenbach soll zum 1. März 2019 in den Vorstand einziehen. Dort folgt er auf Raimund Becker, dessen Amtszeit als Vorstand Regionen – zuständig für 156 Arbeitsagenturen und 300 Jobcenter – ausläuft. Das hat der Verwaltungsrat der BA entschieden; die Bundesregierung muss Terzenbach noch formal ernennen. Der 37-jährige Hesse hat nach seinem Abschluss in Sozialmanagement ab 2006 eine steile Karriere in der Behörde hingelegt: vom Jobcenter im Sauerland bis an die Spitze in der Nürnberger BA-Zentrale. 2015 wurde er vom Vorstand mit der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt betraut. Seit 2017 verantwortet er als Geschäftsführer den Bereich „Qualität, Umsetzung, Beratung“. Terzenbach ist verheiratet und hat ein Kind.

Der amtierende Verwaltungsratsvorsitzende Peter Clever erklärte, mit Terzenbach falle die Wahl auf einen vielseitig eingesetzten und erfolgreichen Mitarbeiter der BA. Seine Wahl sei daher auch ein Signal an die Mitarbeiterschaft, dass der Weg an die Spitze innerhalb der Organisation nicht nur theoretisch möglich sei. Terzenbach sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Samstag, er wolle sich verstärkt um diejenigen kümmern, die „trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt“ noch immer keine Stelle gefunden hätten.

Becker ist seit 2004 im Vorstand der Bundesagentur

Becker gehört dem dreiköpfigen BA-Vorstand seit 2004 an und ist das letzte verbliebene Vorstandsmitglied aus der Zeit des früheren BA-Chefs Frank-Jürgen Weise(2004 bis 2017). Dieser übergab den Vorsitz im April 2017 an den ehemaligen Hamburger Sozialsenator Detlef Scheele. Der 62-Jährige war bereits zwei Jahre zuvor für den langjährigen Arbeitsmarkt-Vorstand Heinrich Alt in das Gremium eingezogen. Den vakanten Vorstandsposten nach Weises’ Ausscheiden übernahm die Münchner Juristin Valerie Holsboer (41).

Beckers geht – anders als Weise und Alt – nicht altersbedingt. Der 59-jährige Saarländer hätte wohl auch die Rückendeckung des Verwaltungsrats für eine weitere Amtszeit gehabt. Allerdings hielten ihn dem Vernehmen nach sowohl familiäre Gründe als auch Unstimmigkeiten im Vorstand von einer Vertragsverlängerung ab. Demnach habe es wiederholt Meinungsverschiedenheiten zwischen Scheele und Holsboer auf der einen sowie Becker auf der anderen Seite gegeben. Die BA wollte sich zu den Gründen für Beckers Ausscheiden nicht äußern. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach dankte ihm im Namen des Verwaltungsrats für sein „jahrzehntelanges Engagement in der Bundesagentur“. Dabei habe er sich „bleibende Verdienste“ erworben.