Die Stadtwerke Böblingen haben sich erstmals konkret zur Dauer des Abkochgebots geäußert und woher die Verunreinigung mutmaßlich kommt. Vor Ende der Woche sei eine Entwarnung unwahrscheinlich.
Das seit letzter Woche geltende Abkochgebot in Böblingen und Dagersheim bleibt noch bis mindestens Freitag bestehen. Das teilten die Stadtwerke Böblingen unserer Zeitung am Mittwochmorgen mit.
Jeden Tag werden zurzeit sechs bis acht Proben entnommen, erklärten Pressesprecherin Birte Engel und der Leiter des Wassernetzes, Tomislav Martincevic. Erst wenn die Proben zwei Tage in Folge negativ sind, sei Entwarnung möglich. Da die Analyse der Proben in einem Tübinger Labor immer mindestens 24, höchstens 48 Stunden dauere, könne mit einer Entwarnung vor Freitag nicht gerechnet werden. Denn die Proben vom Montag, deren Ergebnisse am Dienstagnachmittag zurückkamen, seien leider noch positiv gewesen. Nun hoffe man auf die Proben vom Dienstag.
Inzwischen konnten die Stadtwerke die Verunreinigungen auf den Bereich um das Böblinger Flugfeld herum einschränken. Die E.coli-Bakterien (Escherichia Coli) seien dort ins Wassersystem gelangt – wie genau das passieren konnte, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, sagt Alfred Kappenstein, Geschäftsführer der Stadtwerke Böblingen. Zur Aufklärung arbeite man mit dem Karlsruher Technologiezentrum Wasser zusammen, einem renommierten Institut, das sich mit Wasserverunreinigungen beschäftigt.
Seit vergangenem Mittwoch gilt in Böblingen und Dagersheim ein Abkochgebot, weil Coliforme Bakterien und an einer Entnahmestelle E.coli-Bakterien gefunden wurden. Das Wasser werde seitdem zusätzlich mit Chlor gespült, allerdings dauere es an, bis das Chlor seine Wirkung entfaltet. Sobald das Abkochgebot nicht mehr besteht, informieren die Stadtwerke Böblingen die Bürgerinnen und Bürger.