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SPD fordert Rivalin mit überraschendem Großplakat heraus - Fehler in Antrag und Genehmigung.

Stuttgart - Die Wahlplakate dürfen erst seit Samstag hängen – und schon treibt der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit von Autofahrern und Passanten wunderliche Blüten. Ganz besonders stand seit Montag ein Großplakat der SPD im Blickpunkt, auf dem die Reihe der schwarz geschriebenen Namen von CDU-Ministerpräsidenten mit dem rot geschriebenen Namen des SPD-Spitzenkandidaten vollendet wird – genau vor der CDU-Kreisgeschäftsstelle. Um dieses Plakat gab es eine Posse in mehreren Akten.

Akt 1: CDU-Kreisgeschäftsführer Roger Schenk ärgert sich. Er hätte den Kollegen der anderen Parteien so etwas nicht vorgesetzt, beteuert er. Schenk recherchiert, ob das Plakat genehmigt ist. Er entdeckt aber auch, dass ein übereifriges CDU-Mitglied oder ein Sympathisant das Plakat verhüllte. Weil er ein korrekter Mann ist, zieht Schenk das Tuch weg und entschuldigt sich bei den anrückenden SPD-Helfern, die Lunte gerochen haben. Der SPD-Trupp filmt alles und bringt es ins Internet.

Akt 2: Das Ordnungsamt bestätigt der CDU: Der Plakatstandort war nicht genehmigt. Das Plakat müsse weg.

Akt 3: Die SPD beharrt darauf, dass der Standort genehmigt sei. Man wolle aber nicht juristisch darum kämpfen. Der Wirbel habe der SPD mehr Aufmerksamkeit gebracht, als man im Normalfall mit einem Plakat erreiche, schreibt SPD-Wahlkampfleiter Daniel Rousta dem Ordnungsamt.

Akt 4: Am Mittwoch klärt sich, warum so umstritten ist, ob das Großplakat genehmigt war. Die SPD hatte zwar einen Standort an der Kreuzung Theodor-Heuss-Straße/Fritz-Elsas-Straße begehrt, in ihrem Sammelantrag aber Theodor-Heuss-Straße/Seidenstraße geschrieben. Bei Letzterer handelt es sich um die Verlängerung der Fritz-Elsas-Straße. Heuss-Straße und Seidenstraße kreuzen sich nicht. Das Ordnungsamt hat den nicht existierenden Plakatstandort aber pauschal mitgenehmigt.

Akt 5: Das Ordnungsamt beseitigt letzte Zweifel. Ein Großplakat vor der CDU-Geschäftsstelle hätte man nicht genehmigt, weil es Autofahrern die Sicht nähme.