Vom Boxring auf die politische Weltbühne: Vitali Klitschko Foto: dpa

Viele kennen ihn noch aus dem Boxring, heute ist Vitali Klitschko der Wortführer der ukrainischen Demonstranten. Der 42-Jährige will sich zum Präsidenten des Landes wählen lassen. "Ich werde kandidieren", sagte der Boxweltmeister in der ARD-Sendung "Beckmann".

Viele kennen ihn noch aus dem Boxring, heute ist Vitali Klitschko der Wortführer der ukrainischen Demonstranten. Der 42-Jährige will sich zum Präsidenten des Landes wählen lassen. "Ich werde kandidieren", sagte der Boxweltmeister in der ARD-Sendung "Beckmann".

Berlin - Der ukrainische Oppositionsführer Vitali Klitschko will Präsident der Ukraine werden. „Ich werde kandidieren“, sagte der Box-Weltmeister in der ARD-Sendung „Beckmann“ am Donnerstagabend.

Klitschko wurde live aus der Hauptstadt Kiew zugeschaltet, wo er anschließend eine nächtliche Rede vor den Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz halten wollte. Die Demonstranten kämpfen für die Anbindung der Ukraine an die EU und gegen die Regierung. Als seine Visionen nannte Klitschko Reformen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und sozialen Garantien sowie die Bekämpfung der grassierenden Korruption.

Die Demonstranten hätten drei Forderungen, sagte Klitschko. Die erste sei die Freilassung von 15 festgenommenen Demonstranten. Außerdem müssten diejenigen bestraft werden, die angeordnet hätten, Demonstranten zu schlagen. Und drittens: „Der Ministerpräsident und die ganze Regierung muss zurücktreten.“

Auf die Frage, ob er Angst habe, sagte Klitschko: „Angst habe ich nicht. Angst hat mehr meine Frau, meine Familie. Auf jeden Fall: Ich bin überzeugt, man muss kämpfen für seine Vision.“ Auch die Demonstranten fürchteten sich nicht. Sie kämpften für europäische Werte und träumten von Reformen.

Klitschko machte deutlich, dass er den Erklärungen von Regierungsvertretern, das Assoziierungsabkommen mit der EU könne vielleicht doch noch bald unterzeichnet werden, nicht traue. „Unser Präsident hat schon zigmal seit drei Jahren versprochen, das Abkommen zu unterschreiben“, sagte Klitschko. Stattdessen fliege er nach Moskau.