Nur einmal stand der VfB in der Bundesliga nach fünf Spieltagen besser da als derzeit – vor fast drei Jahrzehnten mit einem Trainer, der eigentlich nur als Interimslösung in die Saison gegangen war.
Es ist ein fast schon vergessenes Gefühl: Während der VfB Stuttgart in den vergangenen Jahren nahezu immer schleppend aus den Bundesliga-Startlöchern kam, steht er in dieser Saison nach dem 3:1-Sieg gegen Darmstadt 98 mit zwölf Punkten nach fünf Spieltagen blendend da. Genau genommen so gut wie seit 27 Jahren nicht.
Damals, in der Spielzeit 1996/97, gelang der perfekte Auftakt mit fünf Siegen aus fünf Partien. Und das unter besonderen Umständen: Wenige Tage vor Saisonbeginn verließ Cheftrainer Rolf Fringer den VfB, um Nationaltrainer in seinem Heimatland Schweiz zu werden. Der Assistent – ein gewisser Joachim Löw – übernahm. Und startete eine Serie: 4:0 gegen den FC Schalke 04, 2:0 beim Karlsruher SC, 2:1 gegen Werder Bremen, 4:0 beim Hamburger SV, 4:0 gegen den 1. FC Köln. Das Ergebnis: 15 von 15 möglichen Punkten – und damit bis heute die einzige Bundesliga-Saison, in der die Stuttgarter nach den ersten fünf Partien noch besser dastanden als derzeit.
Starker Toreschnitt des VfB
Erst nach dem sechsten Spiel – einem 1:1 bei Borussia Dortmund – wurde Interimstrainer Löw übrigens von Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder zum Chef an der Seitenlinie befördert und gewann am Saisonende mit dem VfB den DFB-Pokal. Zudem hatte das Team um das Magische Dreieck mit Krassimir Balakov, Giovane Elber und Fredi Bobic in der Abschlusstabelle als Vierter 78 Tore auf dem Konto – mit Abstand die meisten aller Teams.
Offensivstark ist auch der VfB im Hier und Jetzt: 17 Tore bedeuten einen Schnitt von mehr als drei Treffern pro Partie, der allerdings kaum zu halten sein dürfte. Weiter geht es für das Team von Trainer Sebastian Hoeneß am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) auswärts beim 1. FC Köln.