Der Container fällt durch seine bunte Gestaltung gleich ins Auge. F Foto: Landkreis Esslingen

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises testet auf den Fildern einen Verschenkcontainer. Er kommt so gut an, dass weitere Behälter auf den beiden anderen AWB-Standorten in Esslingen und Beuren folgen.

Gut erhaltende Möbel, funktionsfähige Elektrogeräte, nicht mehr genutzte Sportgeräte – wer solche ausrangierten Dinge nicht in den Müll werfen, sondern an andere weitergeben will, für den gibt es den Verschenkmarkt des kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) Esslingen.

Auf der Internetplattform kann jeder seine Habseligkeiten anderen zum Abholen oder zum Tausch gegen ein Objekt seiner Begierde anbieten. Mehrere hundert kostenlose Angebote sind dort zu finden. Der Online-Verschenkmarkt werde sehr gut angenommen, berichtet Andrea Wangner, die Sprecherin der Esslinger Kreisverwaltung. Dennoch würden immer wieder brauchbare Dinge entsorgt, haben die Verantwortlichen des AWB festgestellt.

So kamen sie im Herbst vergangenen Jahres auf die Idee, eine Art „Verschenkmarkt to go“ zu testen – und zwar an der letzten Station vor der Müllverbrennung. Auf dem Entsorgungsplatz an der Sielminger Straße in Leinfelden-Echterdingen wurde dafür eigens ein begehbarer Container aufgestellt. Mit seinem riesigen Schriftzug und der knallbunten Bemalung fällt er den Privatleuten, die hier ihren Sperrmüll abliefern, sofort ins Auge: Gestaltet wurde der Großraum-Behälter vom Stuttgarter Graffiti-Künstler Jeroo, der auf dem AWB-Gelände bereits eine Wand mit einem Motiv aufgewertet hat.

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Wer möchte, kann zu den Öffnungszeiten der Entsorgungsstation kostenlos etwas aus dem Container entnehmen oder drinnen ablegen. Wichtig ist allerdings, dass die Gegenstände in gutem Zustand und funktionstüchtig sind. Ob Geschirr, Brettspiele, Inlineskater, Bücher oder Babystuhl – der Verschenkmarkt ist eine wahre Fundgrube für all jene, die noch Gebrauch finden für gebrauchte Sachen. Lange bleiben die Teile jedenfalls nie in den eigens eingebauten Regalen liegen. „Der Verschenkcontainer wird ebenfalls sehr gut angenommen“, berichtet Wangner. Das Geben und Nehmen funktioniere reibungslos. Dass er von den Kunden nicht als zusätzlicher Sperrmüllcontainer missverstanden wird, darauf würden die Mitarbeitenden der Entsorgungsstation achten. In regelmäßigen Abständen überprüfen sie den Inhalt des Containers.

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Noch läuft die einjährige Testphase, doch schon jetzt steht für den Eigenbetrieb des Landkreises Esslingen fest: Noch in diesem Jahr sollen weitere Verschenkcontainer auf den beiden anderen Entsorgungsstationen des AWB, am Katzenbühl in Esslingen und im Blumentobel in Beuren, folgen. Die Container müssten nun noch beschafft werden. Zu den Kosten können derzeit keine Angaben gemacht werden. Laut Andrea Wangner sollen auch diese beiden Behälter „auf jeden Fall“ optisch ansprechend gestaltet werden. Ob durch Künstler oder Jugendliche, stehe aber noch nicht fest.