Die Verbraucherzentrale warnt vor ungebetenen Anrufen. Foto: dpa

Die Leichtgläubigkeit vieler Menschen nutzen Betrüger momentan zur Abzocke am Telefon.

Stuttgart - Die Leichtgläubigkeit vieler Menschen nutzen Betrüger im Süden Deutschlands momentan zur Abzocke am Telefon. Seit etwa vier Wochen erhalten viele Menschen in Bayern und Baden- Württemberg Anrufe von einem Sprachcomputer, der sich als "Verbraucherinstitut Freiburg" ausgibt. "Der Sprachcomputer gibt vor, dass man einen Preis gewonnen hat und versucht die Daten der Verbraucher abzufragen", warnte Telekommunikationsreferent Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Stuttgart am Freitag. Viele Menschen seien verunsichert und fragten bei der Verbraucherzentrale nach. Bis jetzt sind zahlreiche Fälle bekannt, eine genaue Zahl konnte Gollner jedoch nicht nennen.

Werbeanrufe am Telefon sind keine neue Masche, um Verbraucher abzuzocken und an ihre Daten zu gelangen. Neu ist allerdings der Sprachcomputer, mit dem die Betroffenen sprechen. Er gibt Rückantworten, weshalb viele der Angerufenen den Eindruck hatten, mit einem echten Menschen zu sprechen. Da die Anrufe mit unterdrückter Nummer erfolgen, gibt es bislang noch keine Hinweise auf die Urheber.

Zwar sind Werbeanrufe gesetzlich verboten, nicht jedoch die Gewinnspielanrufe. "Die Anrufer operieren in einer Gesetzeslücke", warnt Telekommunikationsreferent Gollner. Deswegen fordert die Verbraucherzentrale eine Verschärfung der Gesetze. "Am Telefon vermittelte Verträge dürfen erst dann gültig sein, wenn sie schriftlich bestätigt wurden", betonte Gollner.

Betroffenen rät der Experte, keine persönlichen Daten am Telefon herauszugeben und den Anruf bei der Verbraucherzentrale zu melden. Mögliche Abbuchungen vom eigenen Konto sollte man zurückbuchen lassen und gegen unberechtigte Rechnungen möglichst sofort Widerspruch einlegen.