Das Wort „Debitkarte“ ist vielen Verbrauchern immer noch ein Rätsel. Denn für sie gibt es im Geldbeutel neben der EC-Karte nur die Kreditkarte. Doch eine Debitkarte ist nicht gleich eine Kreditkarte.
Was ist eine Debitkarte?
Eine Debitkarte sieht auf den ersten Blick aus wie eine Kreditkarte. Sie verfügt über eine sechzehnstellige Zahlenfolge in Viergruppen, Gültigkeitsdauer und Name sind eingeprägt und selbst eine Prüfziffer ist auf der Rückseite vorhanden. Allerdings ist eine Debitkarte im Prinzip dasselbe wie eine Girokarte (EC-Karte). Denn das Geld wird direkt vom Girokonto abgebucht. Erkennen lässt sich eine Debitkarte an dem Aufdruck „Debit“ auf der Vorderseite.
Unterschiede Kredit- und Debitkarte: Tabelle
Im Wesentlichen unterscheiden sich Kredit- und Debitkarten in 5 Punkten, die wir nachfolgend in der Tabelle zusammengefasst und weiter unten ausführlicher erklärt haben.
Merkmale | Kreditkarte | Debitkarte |
Abbuchung | Festgelegte Rückzahlungsfrist. Meist einmal im Monat. | Abbuchung erfolgt direkt vom verknüpften Girokonto. |
Kautionen | Können für Mietwagen oder Hotels hinterlegt werden. | Kautionshinterlegung nicht möglich. |
Gebühren | Oft gebührenpflichtig. | Meist kostenlos. |
Überziehung | Nein. Ausgaben nur im Rahmen des Kartenlimits. | Ja. Im Rahmen des Dispokredits des Girokontos. |
Aussehen | Erkennbar am Aufdruck „Credit“. | Erkennbar am Aufdruck „Debit“. |
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Kreditkarten und Debitkarten: 5 Unterschiede
1. Art der Abbuchung
Der Hauptunterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte liegt in der Abbuchungsart. Die Debitkarte ist mit einem Girokonto verknüpft, von dem das Geld direkt abgebucht wird. Die Kreditkarte dagegen gewährt ihrem Besitzer in einem gewissen Verfügungsrahmen einen Kredit, der in der Regel nach 30 Tagen bzw. einmal im Monat zurückbezahlt werden muss. Mit einer Kreditkarte kann man also Geld ausgeben, das man im Moment nicht hat, sofern man in seinem Verfügungsrahmen bleibt. Mit der Debitkarte kann nur das Geld ausgegeben werden, das sich auf dem verknüpften Girokonto befindet.
2. Kautionshinterlegung
Ein weiterer wesentlicher Unterschied der beiden Kartentypen liegt in der Möglichkeit zur Hinterlegung von Kautionen. Will man im Ausland zum Beispiel einen Mietwagen oder ein Hotelzimmer buchen, kann hierfür teilweise eine Kaution fällig werden. Oftmals akzeptieren die Anbieter jedoch nur Kreditkarten für die Kaution, da dort das Geld von der Kreditbank vorgestreckt wird. Bei einer Debitkarte ist das nicht möglich, da das Geld direkt vom Girokonto abgebucht wird. Das ist auch der Grund, weshalb eine echte Kreditkarte bei Reisen ins Ausland immer dabei sein sollte.
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3. Gebühren
Auch fallen bei Kreditkarten oft verschiedene Gebühren an, während Debitkarten insbesondere bei Direktbanken meist kostenlos sind. Ein Vergleich von verschiedenen Kreditkartenanbietern kann sich also lohnen, um das beste Angebot zu finden. Die weltweite Akzeptanz beider Karten unterscheidet sich jedoch kaum. Sowohl mit der Debitkarte, als auch mit der Kreditkarte kann man weltweit bezahlen. Lediglich in Deutschland kann es gerade in kleineren Shops dazu kommen, dass ausschließlich Girokarten oder Bargeld akzeptiert werden. Grund dafür sind die niedrigeren Gebühren für die Händler bei Girokarten. Wer keine Girokarte mehr besitzt, sollte daher immer auch etwas Bargeld bei sich haben.
4. Überziehung
Eine Kreditkarte kann nicht überzogen werden. Ist der Verfügungsrahmen ausgereizt, können keine weiteren Zahlungen getätigt werden, bis die Kreditschulden zurückbezahlt sind. Debitkarten dagegen können aufgrund der Verknüpfung mit dem Girokonto in dessen Dispokreditrahmen überzogen werden.
5. Aussehen
Obwohl Kredit- und Debitkarten äußerlich nahezu identische Merkmale aufweisen, erkennt man den Unterschied sehr gut an dem Aufdruck „Credit“ bzw. „Debit“. Wer sich nicht sicher ist, worum es sich bei den Karten im Geldbeutel handelt, kann so schnell herausfinden, auf welche Weise abgebucht wird.