Einstimmig stimmten die Räte dem Abbruch des Gebäudes Dinkelstraße 15 zu Foto: Patricia Sigerist

Das erste Baugesuch für die Anschlussunterbringung ist eingereicht. Die Räte in Kernen billigen die Planung.

Der Gemeinderat Kernen hat in seiner jüngsten Sitzung sein erstes Baugesuch für eine Flüchtlingsunterkunft in der Anschlussunterbringung beschlossen. Die Menschen, welche die Gemeindeverwaltung in den Neubau unterbringen will, sind zum Zeitpunkt des Einzugs etwa zwei Jahre in Deutschland und haben eine Anerkennung als Flüchtlinge, Asylbewerber oder eine andere Aufenthaltserlaubnis. Diese Quartiere sind zu unterscheiden von der Erstunterbringung von neu im Kreis ankommenden Flüchtlingen, wie sie in Kürze ganz in der Nähe in der Kirchstraße 30 in Stetten, geplant ist. Diese Menschen muss die Landkreisverwaltung im Landratsamt mit einer Bleibe versorgen. Die Räumlichkeiten dieser Gemeinschaftsunterkunft können übrigens am Dienstag, 15. Dezember, zwischen 16 und 18 Uhr besichtigt werden. Ein Vertreter der Kreisbaugesellschaft Waiblingen stellt die Räume für etwa 50 Menschen vor.

Abbruch des Gebäudes Dinkelstraße 15

Einstimmig stimmten die Räte dem Abbruch des Gebäudes Dinkelstraße 15 sowie dem Neubau einer Unterkunft, einem Gebäude mit 8 Wohnungen, zu. Der Bau wird so ausgeführt, dass gegebenenfalls auch eine Nachnutzung für den sozialen Wohnungsbau und eine Neuordnung der Wohnungen möglich sein wird, betont Bürgermeister Stefan Altenberger. Er betont auch, dass dem angrenzenden Kindergarten keine wesentlichen Spielflächen entzogen werden.

Auch Kinderspielplatz und Fahrrad-Abstellplätze

Anstelle des alten Wohnhauses wird ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Kniestock und Satteldach entstehen. Im Erd- und Obergeschoss sind je drei, im ausgebauten Dachgeschoss zwei Wohnungen untergebracht, die mit bis zu je vier Menschen belegt werden sollen. Die Wohnungen werden über eine offene Treppenanlage in der Mitte des neuen Gebäudes an dessen Rückseite erreicht. Die Grundrisse sollen so flexibel veränderbar sein, dass die Wohnungen später auch für einheimische Familien mit mehreren Kindern nutzbar sind. Ein Kinderspielplatz mit 48 Quadratmetern Fläche wird angelegt. Fahrrad-Abstellplätze werden ebenfalls gleich gebaut. Dagegen wird auf einen von acht möglichen Stellplätzen für Autos vorerst verzichtet. Auch ein Aufzug soll später problemlos nachrüstbar sein, weil ein Schacht schon vorgesehen ist. Ebenso können Balkone auf der Straßenseite später noch angebracht werden. Vorerst wird aber darauf verzichtet. Die Freisitze an der Treppenanlage im hinteren Bereich werden aber gleich gebaut. „Das ist eine anständige robuste Bauweise, die über das Mindestmaß für Flüchtlinge hinausgeht, und daher eine nachhaltige Lösung“, sagte der Beigeordnete und Bauamtsleiter Horst Schaal.

Der Gemeinderat hat für die Planung in seiner jüngsten Sitzung sein Einvernehmen hergestellt und damit festgehalten, dass sich das neue Gebäude in die Umgebungsbebauung einfügt.

In einer nichtöffentlichen Sitzung Ende November hat der Gemeinderat, wie jetzt bekannt gegeben wurde, beschlossen, einen Erbbaurechts- und Mietvertrag für die Realisierung des Projekts „Flüchtlingswohnheim Dinkelstraße 15, 17“ mit der Rems-Murr-Kreis-Immobilien-Management GmbH abzuschließen. Diese ist eine Tochter der Kreisbaugesellschaft Waiblingen, einer Firma im Besitz des Rems-Murr-Kreises.