Das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch steht in der Kritik. Foto: dpa

Wie zielgenau kann man mit dem Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch schießen? Dieser Frage ist in den vergangenen Monaten eine unabhängige Kommission nachgegangen. Die Ergebnisse werden Anfang Oktober vorgestellt.

Berlin - Die Kommission zur Untersuchung der Treffsicherheit des umstrittenen Sturmgewehrs G36 im Gefecht hat ihre Untersuchung abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen am 1. Oktober veröffentlicht werden. „Wir werden ein seriöses und klares Ergebnis vorlegen“, versprach der Leiter der Kommission, der frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen, Winfried Nachtwei, am Freitag. Die unabhängige Kommission war von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eingesetzt worden. Sie hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Soldaten befragt - besonders zu ihren Einsätzen in Afghanistan - sowie zahlreiche Gefechtsberichte ausgewertet.

Die G36-Kommission habe sich bei ihrer Arbeit auf eine deutlich breitere Quellenbasis gestützt als ein interner Bericht vom vergangenen April. Für diesen ersten Bericht waren 152 Gefechte betrachtet worden. Damals waren keine Hinweise darauf gefunden worden, dass eine mangelnde Treffsicherheit Einfluss auf den Gefechtsverlauf hatte.

Das G36 war bislang die Standardwaffe der Bundeswehr. Von der Leyen hatte im vergangenen Mai angeordnet, alle 167.000 Exemplare auszumustern oder nachzurüsten. Der Hersteller Heckler & Koch streitet etwaige Mängel an der Waffe ab. Er will gerichtlich feststellen lassen, „dass die behaupteten Sachmängel nicht bestehen“.