Ukrainische Kriegsflüchtlinge ruhen sich in einem Zelt am Berliner Hauptbahnhof aus. (Archivbild) Foto: IMAGO/Stefan Trappe/IMAGO

Das Bundesinnenministerium hat Flüchtlinge, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, befragt. Demnach sind die allermeisten von ihnen Frauen. Im Durchschnitt sind die Geflüchteten rund 38 Jahre alt.

Von den bislang aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen sind 84 Prozent Frauen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Bundesinnenministeriums hervor. 58 Prozent sind demnach zusammen mit ihren Kindern vor dem russischen Angriffskrieg geflohen. 17 Prozent der bislang von der Bundespolizei registrierten 306.836 Geflüchteten seien alleine gekommen, dies seien überwiegend ältere Menschen. Das Durchschnittsalter der Geflüchteten liegt der Erhebung zufolge bei 38,2 Jahren.

Zweck der Umfrage sei es gewesen, „bestmögliche Informationen für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Informieren können sich die Menschen über die Internetseite „Germany4Ukraine“, die seit Montag auch als App zur Verfügung steht. Gestartet ist die Seite am 16. März, seitdem werden dem Ministerium zufolge über 10.000 Aufrufe pro Tag verzeichnet. Enthalten sind darin Informationen über Unterkünfte, medizinischer Versorgung, Mobilitäts- sowie Arbeitsangebote und Sozialleistungen.

Umfrage unter 1900 Flüchtlingen

Für die Erhebung wurden vom 24. bis 29. März etwa 1900 Geflüchtete in Berlin, Hamburg und München befragt. Die häufigste Route aus der Ukraine nach Deutschland führte über Polen, 65 Prozent der Befragten wählten diesen Weg. Für 82 Prozent stand Deutschland als Fluchtziel im Vordergrund, zudem wurden am häufigsten Polen, die Schweiz, Italien, Tschechien und die Niederlande genannt. 42 Prozent der Befragten halten sich in Großstädten auf, 14 Prozent in Berlin, fünf Prozent in München und drei Prozent in Hamburg.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Newsblog zur Ukraine

Mit 24 Prozent wohnen derzeit knapp ein Viertel der Menschen bei Freunden, 22 Prozent leben in einer Privatwohnung und 19 Prozent bei Verwandten. Auch Sammelunterkünfte und Hotels wurden als Unterkünfte genannt. Am wichtigsten sei den Befragten finanzielle Hilfe, medizinische Versorgung und Hilfe etwa bei Behördengängen. Psychologische Unterstützung ist für 52 Prozent der Befragten wichtig. 42 Prozent wollen an ihrem jetzigen Aufenthaltsort bleiben, 32 Prozent rechnen damit, bald in die Ukraine zurückkehren zu können. Auf Nachfrage wären 53 Prozent bereit umzuziehen.