Laut der Spurensicherung passen die Verletzungen der Frau nicht ins Bild eines häuslichen Unfalls (Symbolfoto). Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Im Fall der an Karfreitag in ihrem Haus in Hohenacker aufgefundenen 79-jährigen Frau verdichten sich Hinweise, dass ihr Tod nicht ohne Fremdeinwirkung passiert ist. Einen häuslichen Unfall schließen die Ermittler weitgehend aus.

Im Fall der an Karfreitag in ihrem Haus in Waiblingen-Hohenacker tot aufgefundenen Frau sind bei der Polizei erste Hinweise eingegangen. Über den Inhalt und die Qualität könne man noch keine Aussagen machen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Aalen am Donnerstag. Der Zeugenaufruf gelte freilich nach wie vor.

Wie die Polizei am Mittwoch bekannt gegeben hatte, war eine 79-jährige Frau am Vormittag des vergangenen Freitags tot in ihrem Wohnhaus in Waiblingen-Hohenacker aufgefunden worden. Weil die genauen Umstände, wie sie ums Leben gekommen ist, unklar waren, wurden die Ermittlungsbehörden eingeschaltet – ein zunächst routinemäßiges Vorgehen.

Unfall passt nicht zu Verletzungen

Doch die Ergebnisse einer Obduktion, die noch am Osterwochenende durchgeführt wurde, hat nun eine 25-köpfige Ermittlungsgruppe auf den Plan gerufen: Die festgestellten Befunde seien „nicht mit einem häuslichen Unfall in Einklang zu bringen“, hieß es dazu in einer gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Aalen. Das bedeutet: ein Gewaltverbrechen ist nicht auszuschließen, die Polizei ermittelt nun wegen eines möglichen Tötungsdelikts.

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Viel mehr geben die Ermittler auch auf Nachfrage nicht preis. Details, die nur ein mutmaßlicher Täter wissen kann, sollen nicht öffentlich gemacht werden. Nur so viel: Der Körper der Frau wies offenkundig Verletzungen auf, die auch zu ihrem Tod geführt haben. Einen häuslichen Unfall wolle man zwar noch nicht kategorisch ausschließen, so ein Polizeisprecher, die aktuellen Untersuchungsergebnisse machten einen solchen aber mehr als unwahrscheinlich.

Die Frau lebte allein in ihrem Wohnhaus in Waiblingen-Hohenacker. Gefunden wurde sie an Karfreitag von Angehörigen. Ob es eine Beziehung zu einem Lebenspartner gab, ist nicht bekannt.

Kripo bittet weiter um Hinweise

Die Kriminalpolizei in Waiblingen, welche die Ermittlungsgruppe „Freitag“ eingerichtet hat, bittet zur Klärung der mutmaßlichen Tat weiter um Zeugenhinweise. Für die kriminalpolizeilichen Ermittlungen sei von Bedeutung, ob im Bereich des Dorfwegs in Hohenacker zwischen Donnerstag- und Freitagmittag von Anwohnern oder Passanten Wahrnehmungen gemacht oder verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt worden seien. Hinweise werden unter der Telefonnummer 0 73 61/58 00 entgegengenommen.