Pegida keine Chance: Wieder wurde in Stuttgart ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gesetzt. Foto: www.7aktuell.de |

Wieder kommen am Stuttgarter Schlossplatz Menschen zusammen, um der Pegida-Bewegung eine Absage zu erteilen. Auf den Stufen des Königsbaus wird ein großes Plakat entrollt.

Stuttgart - Erneut ist in Stuttgart am Montagabend gegen die Ideologie der Pegida-Bewegung protestiert worden - es kamen aber deutlich weniger Menschen als eine Woche zuvor, als unter anderem Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) zu den Demonstranten sprach.

Auf den Stufen des Königsbaus wurde ein großes Plakat entrollt, auf dem zu lesen war: "Rassismus läuft nicht! Stopegida - Kein Rassismus in Stuttgart". Außerdem waren Schilder mit "Refugees welcome" und "Solidarität statt Rassismus" zu sehen. Die Polizei schätzt, dass etwa 300 Menschen auf dem Schlossplatz waren.

Nach den Terroranschlägen in Paris waren am Donnerstag rund 350 Menschen unter dem Motto "Je suis Charlie" am Schlossplatz zusammengekommen - aus Solidarität mit den ermordeten französischen Mitarbeitern der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“.

Bundesweit gab es am Montag Pegida-Gegendemonstrationen: Allein in München beteiligten sich 20.000 Menschen am Abend an einer Demonstration unter dem Motto „München ist bunt“. In Leipzig protestierten nach Polizeiangaben rund 4600 Menschen gegen den ersten Aufmarsch von Legida. In Dresden folgten dem Aufruf des Bündnisses „Dresden Nazifrei“ zunächst einige hundert Menschen. Dort hat Pegida für den Abend zu einem Trauermarsch für die Opfer des islamistischen Terrors von Paris aufgerufen. In Berlin versammelten sich rund 700 Menschen vor dem Bundeskanzleramt, um gegen eine Demonstration des Berliner Pegida-Ablegers Bärgida zu protestieren.

Erfolg für Anti-Pegida-Onlinepetition

Mehr als 405.000 Menschen beteiligten sich bisher an einer Unterschriftenaktion im Internet gegen das Pegida-Bündnis. Unter der Überschrift „Für ein buntes Deutschland“ sammelt der Organisator Karl Lempert aus Hannover auf der Plattform „change.org“ seit dem 23. Dezember Unterschriften. Das Ziel: eine Million Unterstützer. Auch die Organisationen Campact und Pro Asyl haben im Internet zu einer Unterschriftensammlung aufgerufen. Mehr als 168 000 unterzeichneten den Appell „Wir sind Charlie - Wir sind nicht Pegida“. Damit soll gegen eine Instrumentalisierung der Terroranschläge von Paris auf den Pegida-Demostrationen aufmerksam gemacht werden.

Auf der Plattform „change.org“ gibt es auch eine Unterschriftensammlung zugunsten des Pegida-Bündnisses. Die am 29. Dezember gestartete Petition verzeichnete bislang 1449 Unterstützer.