An der Station Feuersee endete die Fahrt einer S-Bahn aufgrund einer technischen Störung. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Am frühen Freitagmorgen mussten Bahnfahrer in Stuttgart viel Geduld mitbringen. Eine technische Störung sorgte für Chaos auf der Stammstrecke. Die Bahn versuchte es mit einer kumpelhaften Entschuldigung.

Am Freitagmorgen mussten Bahnfahrer in Stuttgart und der Region starke Nerven beweisen. Auf der Stammstrecke kam es zu großen Verspätungen und Zugausfällen. Grund dafür war nach Angaben der S-Bahn Stuttgart eine technische Störung bei einem Zug der Linie S4. An der Station Feuersee war die Reise der betroffenen S-Bahn gegen 7 Uhr vorerst beendet und das Chaos nahm seinen Anfang.

„Sorry Leute, hier geht es drunter und drüber“, postete der offizielle X-Account (ehemals Twitter) der S-Bahn Stuttgart um 7.24 Uhr. „Der betroffene Zug verlässt jetzt die Stammstrecke so schnell wie möglich“, so die Bahn weiter.

Eine halbe Stunde später folgte dann die erste vorsichtige Entwarnung: Die Stammstrecke sei wieder befahrbar – jedoch müsse man weiterhin mit großen Verspätungen rechnen, verkündete die Bahn. „Unser Fahrpersonal und Fahrzeuge sind durch diese Störung nicht mehr an den Orten, an denen diese seien sollten.“

Pendler sind genervt

Auf viel Verständnis stieß dies bei den betroffenen Bahnfahrern jedoch nicht. „Seit drei Wochen (!) ist JEDEN Tag irgendwas. Ihr seid der Albtraum eines jeden Pendlers“, so die Antwort eines verärgerten Users. „Diese Woche zwei Störungen. Nett wäre zu erfahren, wie lange man noch im Zug sitzen muss, bevor es weitergeht, so kann ich abwägen, ob ich eine Alternative nehme oder nicht. Unglaublich“, schreibt ein weiterer.

Mittlerweile rollen die Bahnen auf der Stammstrecke wieder. Bis wieder alles im Takt läuft, könnte es aber noch eine Weile dauern, so eine Sprecher der S-Bahn Stuttgart gegenüber unserer Redaktion.

Im Übrigen: Unsere Datenauswertung zeigt die aktuelle Pünktlichkeit bei der Stuttgarter S-Bahn – live aktualisiert. Auch diese Auswertung verdeutlicht die Verspätungen am Freitagmorgen:

Zuletzt häuften sich die „Chaostage“ bei der S-Bahn in Stuttgart. Doch wie oft kommen sie wirklich vor? Auch das werten wir regelmäßig aus. Das Ergebnis gibt es in der folgenden Grafik:

Wir werten die Daten von „S-Bahn-Chaos“ dagegen tageweise aus. Dafür überprüfen wir, an welchen Tagen im Schnitt besonders viele S-Bahnen verspätet unterwegs waren. Wir ermitteln das gewichtete Mittel: Je mehr S-Bahnen zu einem Zeitpunkt im Netz unterwegs sind, desto stärker fließt deren Pünktlichkeit in den Tageswert ein. Besonders relevant ist die Sechs-Minuten-Pünktlichkeit.

Wenn die S-Bahn sechs Minuten oder mehr Verspätung hat, verpassen viele Fahrgäste ihren Anschlusszug oder den Bus. Vielfach ist dann vom sprichwörtlichen „S-Bahn-Chaos“ die Rede. Rechnerische „Chaostage“ sind dabei relativ selten. Wir definieren sie als Tage, an denen im Mittel jeder fünfte Zug mehr als sechs Minuten verspätet ist – darunter fällt nicht automatisch jeder Tag, an dem während der Stoßzeiten die Pünktlichkeit vorübergehend in den Keller sinkt.