Die S-Bahn kommt oft pünktlich – doch an manchen Tagen ist der Wurm drin. (Archivbild) Foto: imago/Arnulf Hettrich

Unsere Datenauswertung zeigt die aktuelle Pünktlichkeit bei der Stuttgarter S-Bahn. Am Freitagmorgen sind wieder viele Züge unpünktlich. Es ist nicht das erste Mal diese Woche.

Wie pünktlich ist die S-Bahn Stuttgart aktuell? Von der Website s-bahn-chaos.de gesammelte Bahndaten zeigen es. An dieser Stelle werten wir sie live für das gesamte Stuttgarter S-Bahn-Netz aus.

 

Am Freitagmorgen klemmt es mal wieder. Der Grund sind gleich mehrere Störungen an Weichen und Fahrzeugen, unter anderem in Böblingen. Das teilt die S-Bahn Stuttgart auf X (vormals Twitter) mit. Es ist nicht das erste Mal diese Woche, und auch nicht das zweite Mal: Bereits am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag kam es immer wieder zu großen Verspätungen, sogenannten „Chaostagen“ mit einem besonders hohen Anteil von Zügen, die sechs Minuten und mehr verspätet sind.

So läuft es am Freitag

In den Pünktlichkeitswerten bilden sich die Probleme auch am Freitag deutlich ab. Im folgenden Liveschaubild stehen hohe Werte für viele verspätete Züge. Zwischenzeitlich waren am Freitagmorgen drei von vier Bahnen sechs Minuten oder mehr verspätet. Das aktuelle Schaubild zeigt die Entwicklung des laufenden Tages:

Generell gilt: Nachts kann es zu starken Ausschlägen kommen, weil in dieser Zeit wenige, teilweise gar keine Züge fahren. Zu den Pendlerzeiten am Morgen und am Nachmittag sind typischerweise mehr Züge verspätet, am Vormittag und in den Abendstunden in der Regel weniger.

Der Anteil der weniger als drei beziehungsweise sechs Minuten verspäteten Züge ist neben den ausgefallenen Zugkilometern das Maß für die Qualität des S-Bahn-Betriebs. Die S-Bahn Stuttgart berichtet diese Pünktlichkeitsquoten monatlich, nicht aber tageweise.

So häufig sind „Chaostage“

Wir werten die Daten von „S-Bahn-Chaos“ dagegen tageweise aus. Dafür überprüfen wir, an welchen Tagen im Schnitt besonders viele S-Bahnen verspätet unterwegs waren. Wir ermitteln das gewichtete Mittel: Je mehr S-Bahnen zu einem Zeitpunkt im Netz unterwegs sind, desto stärker fließt deren Pünktlichkeit in den Tageswert ein.

Besonders relevant ist die Sechs-Minuten-Pünktlichkeit. Wenn die S-Bahn sechs Minuten oder mehr Verspätung hat, verpassen viele Fahrgäste ihren Anschlusszug oder den Bus. Vielfach ist dann vom sprichwörtlichen „S-Bahn-Chaos“ die Rede. Rechnerische „Chaostage“ haben dabei im Jahr 2023 deutlich zugenommen, allein im November waren sie besonders häufig. Wir definieren sie als Tage, an denen im Mittel jeder fünfte Zug sechs Minuten oder mehr verspätet ist – darunter fällt nicht automatisch jeder Tag, an dem während der Stoßzeiten die Pünktlichkeit vorübergehend in den Keller sinkt.

Die folgende Grafik zeigt in Kalenderform die „Chaostage“ im laufenden Jahr – je dunkler ein Tag, desto mehr Züge waren verspätet und desto geringer ist die Pünktlichkeitsquote:

Deutlich häufiger kommt es vor, dass S-Bahnen drei Minuten oder mehr verspätet sind. Auch diese Verspätung ist vielfach nicht nur ärgerlich, sondern führt zu längeren Wartezeiten, sofern Fahrgäste umsteigen wollen. Das folgende Schaubild zeigt, an wie vielen Tagen pro Monat mindestens zwanzig Prozent der S-Bahnen drei beziehungsweise sechs Minuten verspätet waren:

Entsprechend häufiger färbt sich der Kalender mit Tagen, an denen die S-Bahnen auffällig häufig mindestens drei Minuten zu spät waren. Wir bezeichnen diese aus den besagten Gründen allerdings nicht als „Chaostage“.

Die hier gezeigten Auswertungen fokussieren auf die tagesscharfe Auswertung der S-Bahn-Pünktlichkeit. Zahlreiche noch detailliertere Daten und Schaubilder gibt es bei s-bahn-chaos.de. Die aktuelle Betriebslage bildet s-bahn-chaos.de in seinem „S-Bahn Stuttgart Monitor“ ab. Außerdem können sich Fahrgäste über die Auskunftssysteme etwa des regionalen Verkehrsverbunds VVS oder der S-Bahn Stuttgart informieren.