Am Max-Eyth-See ist wieder Ruhe eingekehrt Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Sauerstoffwerte im Max-Eyth-See haben sich wieder stabilisiert. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk konnten die Rettungsmaßnahmen nach fünf Tagen beenden.

Stuttgart - Mit vereinten Kräften ist es Stadt, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) gelungen, den Max-Eyth-See zu retten - und damit auch seine Bewohner. Der Sauerstoffgehalt des Sees ist nun wieder bei einem Normalwert angelangt.

„Die Werte sind seit dem Wochenende stabil und haben sich zwischen sieben und acht Milligramm pro Liter eingependelt“, sagt Alexander Gass vom städtischen Tiefbauamt. Fünf Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser gelten als die Untergrenze, bei der es für viele Fischsorten lebensbedrohlich wird. In der vergangenen Woche wurden im Max-Eyth-See mitunter nur zwei Milligramm pro Liter gemessen. Die Maßnahmen zur Sauerstoff-Anreicherung des Sees konnten die Helfer nun nach fünf Tagen beenden.

Zum Erfolg hatte eine Mischung aus verschiedenen Maßnahmen geführt. Die Arbeiten wurden vom städtischen Tiefbauamt koordiniert und vom Amt für Umweltschutz fachlich begleitet. Auch der Württembergische Anglerverein stand unterstützend zur Seite. Vom Aufwirbeln von Wasser mit Booten bis zum Umwälzen des Wassers mit Hilfe von mehreren Pumpen hatten die Helfer nichts unversucht gelassen. Letztendlich hatte aber das massive Einpumpen von sauerstoffreicherem Neckarwasser durch die Netze BW zum Durchbruch geführt.

 Quellwasser-Zufuhr aus dem Pumpwerk Hofen

Einen Tag lang wurde die Quellwasser-Zufuhr aus dem Pumpwerk Hofen auf 46 Liter pro Sekunde verdreifacht. Damit wurde das Wasser besser durchmischt und der Sauerstoffgehalt insbesondere in den tieferen Wasserschichten erhöht. Es zeigte sich aber auch, dass dazu Geduld nötig war: Bis sich der Erfolg durch das frische Neckarwasser einstellte, dauerte es eine Weile. „Eine erste positive Tendenz war erst nach acht Stunden erkennbar. Nach eineinhalb Tagen zeigte sich dann eine deutliche Verbesserung der Sauerstoffwerte“, so Gass.

Umwelt-Bürgermeister Peter Pätzold lobte das Engagement aller Beteiligten: „Der rasche und unermüdliche Einsatz aller Beteiligten hat Wirkung gezeigt. Mit vereinten Kräfte und sinnvoll kombinierten Maßnahmen konnten wir einen größeren Schaden verhindern.“

Für viele Wasserlebewesen kam dieses Engagement jedoch zu spät. Während der heißen Sommermonate hatten sich im See verstärkt Algen gebildet. Durch den Wetterumschwung waren die Algen abgestorben, der Sauerstoff wurde durch den mikrobiellen Abbau der Algen verbraucht. Dadurch sank der Sauerstoffgehalt . Etwa 1,5 Tonnen tote Fische haben die Helfer aus dem See geholt. Sie rechnen mit weiteren toten Fischen am Grund des Sees. Besonders betroffen sind Aale, Barsche, Zander und Hechte.

Der See wird weiterhin vom Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart und städtischen Mitarbeitern überwacht. Die Sauerstoffwerte werden mindestens zweimal täglich gemessen, morgens und nachmittags.