Die Mülleimer sollen bald nicht mehr überquellen. Foto: Ines Rudel

Die Stadt intensiviert ihre Bemühungen, den schmuddeligen Eindruck innerhalb des Altstadtrings zu bekämpfen. Das ist dringend notwendig.

Esslingen - Da hat der Esslinger Gemeinderat des Guten zu viel gespart. Vor einigen Jahren, als es der Stadt finanziell deutlich schlechter ging als heute, hat das Gremium als eine von mehr als 100 Einzelmaßnahmen beschlossen, den Aufwand für die Straßenreinigung in der Innenstadt zu reduzieren. Ziel war es, die Anwohner der Altstadt stärker bei der Säuberung ihrer Grundstücke in die Pflicht zu nehmen. Das Ergebnis dieser Sparmaßnahme war indes eher kontraproduktiv: Esslingen, so hieß es zuletzt immer wieder, liege in der Liste der sauberen Städte im gesamten Land ziemlich weit hinten.

340 000 Euro für mehr Sauberkeit

Jetzt, da auch die Esslinger Stadtkasse vom Wirtschaftsboom kräftig profitiert, hat der Gemeinderat einen ersten von insgesamt zwei geplanten Schritten unternommen, um das Tabellenende möglichst schnell ganz weit hinter sich zu lassen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt hat in seiner Sitzung am Montag grünes Licht für Investitionen in Höhe von knapp 170 000 Euro gegeben. Noch einmal die gleiche Summe soll möglichst zeitnah bereit gestellt werden, um drei zusätzliche Reinigungskräfte-Stellen im Tiefbauamt und einen zusätzlichen Arbeitsplatz für die Reinigung der Rasenflächen im dafür verantwortlichen Grünflächenamt zu schaffen.

Zunächst sind drei konkrete Schritte geplant: Schon bald soll ein hochwertiger Müllsauger gekauft werden, der zur Reinigung jener Flächen in der Innenstadt eingesetzt werden soll, bei dem sich die Handreinigung wegen der Pflastersteine und der sich in den Fugen festsetzenden Zigarettenkippen schwierig gestaltet hat. Der neue Sauger werde, so verspricht die Verwaltung, die Sauberkeit deutlich erhöhen.

Die Mülleimer werden doppelt so groß

Als weitere Maßnahme plant die Verwaltung an den zentralen Stellen der Altstadt den Austausch der Müllbehälter. Momentan sind rund 60 öffentliche Mülleimer mit einem Füllvolumen von 60 Litern innerhalb des Altstadtrings aufgestellt. Nun wird die Stadt 45 doppelt so große Behälter anschaffen, die an besonders stark frequentierten Orten, etwa am Busbahnhof, auf dem Bahnhofsplatz und auf der Inneren Brücke platziert werden sollen. Der Vorschlag des CDU-Stadtrats Edward-Errol Jaffke, man könne doch – wie in anderen größeren Städten auch – über unterirdische Müllcontainer nachdenken, stieß auf wenig Gegenliebe.

Wichtiger aber noch als die Größe der Mülltonnen ist der Rhythmus, in dem diese geleert werden. Zu Problemen ist es da vor allem an den Wochenenden gekommen. Denn bisher wurden die Papierkörbe nur am Freitagvormittag und dann wieder am späten Samstag kontrolliert. In dieser Zeit quoll der Müll nicht selten über.

Jetzt wird die Stadt ihre Reinigungskräfte auch am Freitagnachmittag auf Tour schicken und die Kontrollintervalle am Samstag und Sonntag deutlich verkürzen. So sollen unter anderem die Bereiche Maille, Schelztor und die Burg nun wieder täglich gereinigt werden.

Einmal mehr mahnte die CDU an, dass die Stadt die Kontrollen intensivieren müsse, um Müllsündern auf die Spur zu kommen und sie mit Bußgeldern zu belegen. Nur so ließe sich das Müllproblem langfristig in den Griff bekommen.