Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev (l.), Winfried Kretschmann (m.), und Helmut Rauch, Vorstandsvorsitzender von Diehl Defence. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Mit eindringlichen Worten hat der der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev bei seinem Besuch bei einem Rüstungsunternehmen am Bodensee für Unterstützung geworben. Was bei dem Treffen herauskam.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat bei einem Besuch des Rüstungsunternehmens Diehl Defence mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) für Unterstützung geworben. „Das Einzige, was meinen Eltern das Leben rettet, sind Flugabwehrsysteme“, sagte er am Freitag in Überlingen. Er danke jedem Mitarbeiter des darauf spezialisierten Unternehmens am Bodensee. Er wünsche sich, dass alle Deutschen verstünden, dass es keinen besseren Gebrauch für solche Waffensysteme gebe als in der Ukraine.

 

Zwei deutsche Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T-SLM sind laut Diehl Defence bereits in die Ukraine gebracht worden. Sechs weitere sollen den Angaben nach Folgen. „Es werden weitere Systeme bereits in diesem Jahr geliefert“, sagte der Chef von Diehl Defence, Helmut Rauch. Mit den Systemen können Angriffe aus der Luft durch Drohnen, Marschflugkörper oder anderen Lenkwaffen vom Boden aus abgewehrt werden. Die Trefferquote liege bei hundert Prozent, so Rauch.

Bodensee als wichtiges Cluster der Rüstungsbranche

Baden-Württemberg sei in dem Bereich ein Land der Hochtechnologie, erklärte Kretschmann. Der Bodensee ist laut Experten neben Bayern und der Küstenregion im Norden Deutschlands ein wichtiges Cluster der Rüstungsbranche. Der Südwesten könne einen wirksamen Beitrag dazu leisten, dass die Ukraine ihre Bevölkerung gegen die russische Aggression wirkungsvoll verteidigen könne, so der Ministerpräsident. „Wir sind darüber froh, dass wir diese Möglichkeit haben, diese Solidarität zu zeigen.“

Die Rüstungsindustrie habe in den vergangenen Jahren einen Imagewandel durchlebt. „Wir sind in einer neuen Welt aufgewacht durch diese brutale Aggression“, sagte Kretschmann mit Blick auf den russischen Angriffskrieg. „Ich möchte nicht wissen, was mir passiert wäre, wenn ich vor fünf Jahren diesen Betrieb besucht hätte“, so der Grünen-Politiker weiter. Daran sehe man, dass das Thema Verteidigung in der Gesellschaft angekommen sei.