In Stuttgart kommen die Rettungskräfte seit Jahren mit den Einsätzen kaum hinterher. Jetzt gibt es aber einen positiven Trend. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Seit Jahren steigt die Zahl der Einsätze für Rettungswagen und Notärzte. In Stuttgart kommen die Retter kaum hinterher. Trotz der Coronakrise gibt es jetzt eine positive Entwicklung.

Stuttgart. - Rettungswagen und Notärzte in der Landeshauptstadt kommen derzeit offenbar schneller zum Einsatzort als vor der Coronakrise. Laut einer vorläufigen Analyse der Einsatzdaten von Januar bis März haben sich die Zeiten im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Erstmals seit Jahren wird bei beiden Einsatzmitteln die gesetzliche Hilfsfrist eingehalten. Sie schreibt vor, dass die Retter in 95 Prozent der Einsätze in höchstens 15 Minuten vor Ort sein müssen. Demnach bringen es Notärzte bisher auf 95,7 Prozent, Rettungswagen auf 95,6. „Die Notfallrettung im Rettungsdienstbereich Stuttgart ist weiterhin auf einem hohen Qualitätsniveau sichergestellt – auch während der Corona-Pandemie“, sagt Christian Kratzke vom zuständigen Bereichsausschuss aus Hilfsorganisationen und Krankenkassen.

Hauptgrund dürfte sein, dass neben einem neuen Notarztfahrzeug Mitte 2018 nun zum Jahresende auch zwei zusätzliche Rettungswagen in Betrieb gegangen sind. Ein weiterer soll am Standort der neu zu errichtenden Rettungswache 3 in Bad Cannstatt stationiert werden. Die Baugenehmigung liege schon seit über einem Jahr vor, so Kratzke. Um jedoch mit der für die Entlastung der Stuttgarter Notfallrettung dringend notwendigen Baumaßnahme beginnen zu können, müsse noch die Finanzierung durch das Land sichergestellt werden.

Zusätzliche Fahrzeuge bringen Abhilfe

Mit den bereits in Betrieb genommenen Fahrzeugen hat sich schon im vergangenen Jahr ein positiver Trend gezeigt. Und das, obwohl die Einsatzzahl wie seit Jahren weiter gestiegen ist. 2019 gab es für den Stuttgarter Rettungsdienst insgesamt 40 188 Notfalleinsätze. Das ist ein Plus von 1242 Einsätzen. Bei 13 657 davon war der Notarzt mit alarmiert. Die Notärzte verbesserten sich dabei auf eine Hilfsfristquote von 95,5 Prozent nach 94,4 Prozent im Jahr 2018. Bei den Rettungswagen lag der Wert mit 94,4 Prozent unter dem gesetzlich vorgeschriebenen, aber immerhin um 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahr.

Der Bereichsausschuss geht davon aus, dass die zusätzlichen Kapazitäten für den Rettungsdienst in Stuttgart auch im Gesamtjahr 2020 zu einer weiteren Verbesserung beitragen werden. Abhängig bleibt das aber unter anderem von der Entwicklung in der Coronakrise.