In Stuttgart droht am Donnerstag bis zum Nachmittag ein großes Verkehrschaos. Kurzfristig haben die Landwirte eine Protestaktion angekündigt. Tausende sind mit Traktoren auf dem Weg.
Sie sind nicht zu übersehen oder zu überhören: In schier endlosen Kolonnen haben sich am Donnerstagmorgen Landwirte aus ganz Baden-Württemberg mit Tausenden Traktoren auf den Weg nach Stuttgart gemacht. Der Verkehr ist dabei auf mehreren Bundesstraßen zusammengebrochen.
Betroffen war am Morgen vor allem die B 10 aus Richtung Vaihingen/Enz, wo Beobachter allein von bis zu 300 Fahrzeugen sprechen. Auch auf der B 27 aus Richtung Leinfelden-Echterdingen sowie auf der A 8 und weiteren Haupteinfallstraßen staute sich der Verkehr. Die Polizei hat inzwischen einen Hubschrauber am Himmel, der die Situation beobachtet. „Wir gehen davon aus, dass in der Innenstadt über längere Zeit nichts mehr geht“, sagte eine Polizeisprecherin unserer Zeitung. Der Protestzug scheint dabei noch größer zu sein als am Vortag kurzfristig angekündigt.
Kundgebung am Kernerplatz
Die Situation dürfte bis zum Nachmittag schwierig bleiben. Die Bauern steuern zunächst den Cannstatter Wasen an. Von dort ziehen sie mit einem Teil der Traktoren weiter in die Innenstadt zum Kernerplatz, wo sich das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz befindet. Weil die Platzverhältnisse dort sehr beengt sind, hat die Stadt für die geplante Kundgebung um 10.30 Uhr nur 150 Fahrzeuge zugelassen. Die Versammlung beginnt um 10.30 Uhr und soll zwei Stunden dauern. Danach folgt die Abreise, sodass die Behinderungen auf den Straßen sich bis in den Nachmittag ziehen dürften.
Hintergrund der Aktion sind die Proteste von Bauern bundesweit gegen geplante Änderungen der Bundesregierung. Dazu gehört das geplante Aus für Vergünstigungen beim Agrardiesel. Zahlreiche Landwirte hatten zuletzt auch schon in Berlin gegen die Pläne protestiert.