Nummer 500 000 in „Agavengrün“ und Mitarbeiter des Magna-Steyr-Werks in Graz Foto: Mercedes-Benz AG

In Graz läuft das 500 000. Exemplar des Geländewagens vom Band, der sich zum Luxusobjekt entwickelt hat – und für manche wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirkt. Das Unternehmen hat konkrete Pläne für die Zukunft des kantigen Modells.

Für die einen ist es ein Kultobjekt zwischen Offroad-Romantik und Geländewagen-Nostalgie, für die anderen ein rollender Anachronismus in Zeiten des Klimawandels. Im Werk des Mercedes-Produktionspartners Magna Steyr in Graz ist am 20. April 2023 das fünfhunderttausendste Auto der G-Klasse vom Band gerollt. Der Stuttgarter Hersteller vermeldet stolz, dass sich die G-Klasse im Lauf von vier Jahrzehnten „vom reinen Nutzfahrzeug zum Lifestyle-Objekt etabliert“ habe.

Der Wagen, der die halbe Million voll macht, erinnert in einigen Details an die Ursprünge des 1979 erstmals gebauten Geländefahrzeugs. Dazu gehören die Lackierung in „Agavengrün“, karierte Sitzpolster und orangefarbene Blinklichter, wie sie heute nicht mehr üblich sind. „Wir sind stolz auf diese Zahl, die zugleich die Exklusivität der G-Klasse unterstreicht“, sagt Emmerich Schiller, der vorsitzende Geschäftsführer der Mercedes-Benz G GmbH und Leiter des Produktbereichs Geländewagen. Damit sei die G-Klasse „alles andere als ein Massenprodukt“.

Die AMG-Variante: 585 PS und 363 Gramm CO2 pro Kilometer

In den vergangen Jahren hat die Nachfrage nach dem kantigen Auto stets die Produktionskapazität überstiegen. 2022 verhängte Mercedes-Benz zeitweise einen Bestellstopp, die Lieferzeit stieg auf bis zu drei Jahre an. Auch die besonders hochpreisige AMG-Variante G63 findet ihre Käufer – auch wenn sie mit 585 PS, einem CO2-Ausstoß von 363 Gramm pro Kilometer, entsprechend hohem Spritverbrauch und Preisen, die je nach Ausstattung über 200 000 Euro liegen können, wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirkt. Im ersten Quartal 2023 verzeichnete die G-Klasse ein Verkaufsplus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, 10 200 Stück wurden ausgeliefert.

Von 2024 an will Mercedes die G-Klasse mit einer elektrischen Variante zukunftsfähig machen. Dies werde „die Grenzen im Offroad‑Bereich verschieben“, sagt der Bereichsleiter Schiller. Er blicke „mit Vorfreude in die Zukunft der Geländewagen-Ikone“. Das kastenartige Erscheinungsbild wird auch beim E-Modell erhalten bleiben, auch wenn einige Änderungen an der Karosserie aerodynamische Verbesserungen bringen sollen.