Prinz William, Prinzessin Kate, Herzogin Sophie und Prinz Edward auf der Terrasse des Buckingham Palace. Foto: AFP/JONATHAN BRADY

Bei den Gartenpartys im Buckingham Palace haben die Gäste die Chance auf Smalltalk mit den Royals. Empfangen werden sie von den Wales’ und den Edinburghs – dem neuen Dreamteam im Dienst der Krone.

Keine Zeit, die Füße hochzulegen – für die Windsors ging nach dem langen Krönungswochenende der Terminstress weiter. Der Buckingham Palace lud am Dienstag zu einer seiner traditionellen Gartenpartys. In den Sommermonaten veranstaltet das britische Königshaus immer wieder Nachmittagtees im Schlosspark. Eingeladen sind Menschen, die sich durch ihr ehrenamtliches Engagement verdient gemacht haben. Wer Glück hat, hat die Gelegenheit für einen kurzen Smalltalk mit einen Mitglied der royalen Familie. Kommt man nicht in diesen Genuss, bleiben köstliche Sandwiches, hervorragender Tee und die einmalige Atmosphäre.

Am Dienstag empfingen die Wales’ und die Edinburghs zusammen die rund 8000 Gäste. Prinzessin Anne, Prinz William, Prinzessin Kate, Herzogin Sophie und Prinz Edward mischten sich auf dem akkurat gestutzten Rasen unter das Volk, plauderten und schüttelten Hände. Die Gartenparty war auch eine Art Dankeschön des Königspaares Charles und Camilla für die Unterstützung, die die Britinnen und Briten im ganzen Land während der Krönungsfeierlichkeiten gezeigt hatten.

Kate trug ein halbtransparentes zartblaues Elie-Saab-Schluppenkleid, das sie 2019 beim Pferderennen von Ascot debütiert hatte. Farblich auf Kates Look abgestimmt erschien Sophie in einem ganz ähnlichen Kleid in einem etwas dunkleren Blauton.

Der gemeinsame Auftritt folgte einen Tag nach der Veröffentlichung der offiziellen Krönungsporträts. Auf den Thronstufen präsentierte sich König Charles’ „Kernteam“: Die alte Garde – die zum Teil hochbetagten Cousins der Queen – wird nach und nach eine immer kleinere Rolle spielen. Die meisten royalen Aufgaben schultern neben Charles und Camilla schon jetzt Prinzessin Anne, William und Kate und Charles’ jüngster Bruder Edward mit seiner Frau Sophie.

Kennern der Königsfamilie gelten Prinzessin Kate und Herzogin Sophie schon seit einigen Jahren als royales Dreamteam. Die 58-jährige Sophie gilt als Kümmererin der Windsors, die Eingeheiratete gutmütig unter ihre Fittiche nimmt und ihnen die Tricks und Kniffe der „Firma“, wie die Windsors das Unternehmen Königshaus selbst nennen, zeigt. Die ehemalige PR-Beraterin und Bürgerliche Sophie Rhys-Jones weiß, was es heißt, von außen in diese Familie zu kommen. Für die verstorbene Queen Elizabeth II. soll sie wie eine zweite Tochter gewesen sein, ihre Kinder Louise und James standen ihrer Großmutter wohl besonders nah. Gnädig vergessen sind heute die Zeiten, in denen die Wessexes (ganz ähnlich, aber weniger erfolgreich wie heute die Sussexes, Prinz Harry und Herzogin Meghan) versuchten, aus ihrem Royalstatus Kapital zu schlagen.

Bis vor kurzem war Sophie die Gräfin von Wessex, den Titel Herzogin von Edinburgh führt die 58-Jährige erst seit wenigen Wochen. Der Umbenennung soll ein palastinternes Gerangel vorangegangen sein. Die Queen hatte ihrem jüngsten Sohn den Titel seines verstorbenen Vaters offenbar versprochen. Britische Medien berichteten in den vergangenen Monaten aber übereinstimmend, König Charles III. zögere noch, diesen Wunsch seiner Eltern zu erfüllen. Dass König Charles III. offenbar noch einmal umdachte und seinen Bruder Edward an dessen Geburtstag im März doch zum Herzog von Edinburgh machte, hat Sophies Status im royalen Gefüge noch einmal gestärkt.

Prinzessin Kate soll sich gut mit der Tante ihres Mannes verstehen. Für die Prinzessin von Wales ist Herzogin Sophie nicht nur Verbündete, sondern auch eine Art Kollegin, mit der sie sich die Last der vielen royalen Termine und Schirmherrschaften teilen kann. Während Kates Kinder noch klein sind, sind Sophies aus dem Gröbsten heraus. Die einstigen „Fab’ Four“ der Monarchie – William und Kate, Meghan und Harry – mögen vielleicht glamouröser gewesen sein. Auf Sophie und Edward aber ist Verlass.