Bernhard Markgraf von Baden und seine Frau, Markgräfin Stephanie, vor der Westminster Abbey in London. Foto: Haus Baden/privat

Nach der Krönung von König Charles III. in London ist Bernhard Markgraf von Baden zurück in Salem. Wie der 52-Jährige und seine Frau Stephanie die Feierlichkeiten erlebt haben.

Als zwei von rund 2300 Gästen haben Bernhard Markgraf von Baden und seine Frau, Markgräfin Stephanie am Samstag die Krönung von König Charles III. hautnah in der Westminster Abbey in London miterlebt. „Das uralte Krönungsritual strahlte eine besondere, zeitlose Faszination aus“, sagte der 52-jährige Markgraf in einem am Dienstag veröffentlichten Pressestatement. „Die historische Tiefe war allgegenwärtig und für alle greifbar.“

Die Salemer sind mit dem britischen König verwandt: Charles’ Vater, der 2021 verstorbene Prinz Philip, war ein Bruder von Markgraf Bernhards Großmutter Theodora von Griechenland. Bernhard ist seit dem Tod seines Vaters Max im Dezember der neue Markgraf. Als Teil der Familie hatten die Badener in der Abbey gute Plätze: „Es war für uns sehr ehrenvoll und wir empfanden es als große Wertschätzung, dass wir als Verwandte gegenüber der Königsfamilie platziert waren. So hatten wir einen direkten Blick auf den Ablauf der Krönung sowie auf den frisch gekrönten König und die Königin.“

Die 2300 geladenen Gäste mussten schon früh in der Kirche sein, sodass Markgraf Bernhard und Markgräfin Stephanie die Ankunft des Königspaars an der Westminster Abbey und auch die große Parade zurück in den Buckingham Palace später nachschauen mussten: „Zum Glück gibt es ja das Internet“, scherzte der 52-Jährige.

„Bei der Krönung Königin Elizabeths II. saßen meine Großeltern in der königlichen Loge direkt hinter dem damals kleinen Prinz Charles“, sagte der Badener. „Jetzt, 70 Jahre später, als Markgraf seiner Krönung beizuwohnen, ist schon sehr speziell.“

Der Gottesdienst selbst sei „eine wunderbare Mischung aus Tradition und Zeitgemäßem“ gewesen, „mit einem gesellschaftlich breit gefächerten Publikum.“ König Charles III. hatte darauf Wert gelegt, dass neben den tausend Jahre alten Riten auch moderne Elemente stehen – so sang die Gospelgruppe „Ascension Choir“ das Halleluja, in der Kirche erklangen Walisisch und Gälisch. „Diese Offenheit und die breite gesellschaftlich Mitwirkung waren nicht nur deutlich spürbar, sondern ein markanter Unterschied zur Krönung Königin Elizabeths II.“

Empfang in Windsor Castle

Am Sonntag war das Markgrafenpaar zu einem Empfang in Windsor Castle eingeladen. Es sei „die freudige Gelegenheit“ gewesen, Charles und Camilla zu gratulieren. „Wir konnten uns dort mit den Ehrengästen aus Politik und anderen Bereichen sowie Vertretern aus dem gesamten Commonwealth über die gelungene Krönung austauschen.“

„Atemberaubend“ sei schließlich am Sonntagabend das „Coronation Concert“ gewesen, sagte der Markgraf. „Für solche Feste, das wissen wir inzwischen, haben die Briten ein ganz besonderes Talent. Überall kamen die so gewinnende Selbstironie und der Humor zum Vorschein.“ Das Paar hatte einen Platz in der „Royal Box“, in der praktisch alle Mitglieder der Familie Windsor die Auftritte von Katy Perry, Olly Murs, Lionel Richie oder Take That verfolgten. „Wir hatten einen grandiosen Überblick über das Spektakel mit seinen 20 000 Besuchern. Die Bühnenshow, die Drohnenshow am Nachthimmel, vor uns das medial bespielte Schloss Windsor. Es war überwältigend.“

Die Salemer waren nicht die einzigen Baden-Württemberger bei der Krönung des britschen Königs: Auch Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg und seine Frau Saskia waren in London. Die Großmutter von Fürst Philipp war eine weitere von Prinz Philips Schwestern.