Die österreichische Polizei hat es häufig mit deutschen Tatverdächtigen zu tun. Foto: dpa/Expa

Auch in Österreich steigt die Ausländerkriminalität immer weiter an. Ganz weit oben in der Statistik sind Tatverdächtige aus Deutschland.

Fast die Hälfte aller Tatverdächtigen sind Ausländer.“ Diese Schlagzeile aus der Kriminalstatistik hat in den vergangenen Tagen nicht nur die deutsche Öffentlichkeit aufgeschreckt. Sie konnte wortgleich auch in Österreich in den Zeitungen gelesen werden.

Das südlichöstliche Nachbarland hat nämlich just die gleichen Probleme. Und auch dort versuchen Politiker vom rechten Rand Kapital daraus zu schlagen. „Wir haben Menschen ins Land gelassen, die sich nicht im Ansatz integriert haben, Menschen, die sich nicht an Gesetze halten“, polterte beispielsweise der Abgeordnete Christof Bitschi von der rechtsgerichteten Freiheitlichen Partei jüngst im Vorarlberger Landtag.

In mehreren Bundesländern auf Platz eins

Das Bemerkenswerte aus deutscher Sicht: Wir teilen nicht nur das Problem mit den Österreichern, wir sind in Österreich sogar Teil des Problems. So hatte jeder Vierte straffällig gewordene Ausländer in Vorarlberg im Jahr 2023 einen deutschen Pass. Das ist mit Abstand die größte Gruppe in der Statistik. Auch in den Bundesländern Salzburg und Tirol führten die Deutschen das Täter-Ranking unter den Ausländern an. Österreichweit liegt Deutschland in dieser Statistik hinter Tätergruppen aus Rumänien immer noch auf Platz zwei.

Sind wir Piefkes, wie Deutsche in Österreich genannt werden, schlicht nicht zu integrieren? Können wir uns kulturell nicht an Gesetze halten? Auf X, vormals Twitter wird eifrig diskutiert. Man müsse auch die Art der Straftaten beachten, da gehe es doch bestimmt oft um Mautpreller, mutmaßen manche. Andere fordern, die Zahlen ins Verhältnis zu setzen. Wir Deutschen seien schließlich die größte Ausländergruppe in Österreich. Und plötzlich sind auch beim Thema Ausländerkriminalität differenzierte Diskussionen möglich – zumindest in eigener Sache.