Der Pflanzenbewuchs im Stuttgarter Max-Eyth-See hat in den vergangenen Wochen rapide zugenommen – zuletzt gab es Beschwerden des Bootsverleihers. Nun gab es eine Reaktion.
Nach Beschwerden der Bootsverleiher und von Seglern am Max-Eyth-See ist am Montag und Dienstag ein Mähboot im Einsatz gewesen, um gegen den übermäßigen Hornblattbewuchs im See vorzugehen. Das war auch schon 2019 so. Damals hatte sich das Krause Laichkraut im Wasser ausgedehnt.
Stadtsprecher Sven Matis erklärte, dass das Mähboot in den Bereichen unterwegs gewesen sei, die mit dem Umweltamt abgesprochen worden seien. Das Hornblatt hatte sich in den vergangenen Monaten im See so stark ausgebreitet, dass die zwölf Elektroboote von Horst Bauer beim Bootsverleih auf der Halbinsel seit mehr als vier Wochen nicht mehr fahren konnten. Bauer konnte nur noch die neun Tretboote und die vier Ruderboote ausleihen.
Bauer fordert: Stadt muss im Vorfeld schneller reagieren
Dass nun gemäht wird, überrascht ihn. Aber er ist auch froh. Er hofft jedoch auf eine längerfristige Lösung und fordert: „Die Stadt muss im Vorfeld schneller reagieren.“ Schließlich seien durch den Bewuchs auch die Segler behindert gewesen. „Sie haben gerade Segelkurse angeboten und sind auf die Sommerferien angewiesen“, sagt Bauer. Am Montag habe das Mähboot im Bereich der Segler die Wasserpflanzen beseitigt. Am Dienstag war es erneut auf dem See unterwegs. Horst Bauer sagte am Dienstagnachmittag, er könne noch nicht absehen, wann die E-Boote wieder fahren können. In einer ersten Stellungnahme zu den Beschwerden hatte die Stadt erklärt, der Hornblattbewuchs spreche für die Wasserqualität des Sees und sei bewusst im See belassen worden. Es sei ein natürliches Mittel, um Blaualgenbefall im Max-Eyth-See zu verhindern.
Blaualgen hatten jüngst im Probstsee ein Fischsterben verursacht. Im Max-Eyth-See hatte es zuletzt im September 2019 ein großes Fischsterben gegeben, damals verendeten mehr als 50 000 Tiere. Der Vorsitzende des Württembergischen Anglervereins (WAV), Hans-Hermann Schock, bewertete den Hornblattbewuchs als positiv für den Fischbestand, er hatte sich gegen das Mähen ausgesprochen.
Stadt erklärt: Hornblattbewuchs verhindert Blaualgen
Die Stadt Stuttgart erklärte indes, dass in Abstimmung mit einem Gutachter und der Unteren Naturschutzbehörde versucht worden sei, einen Kompromiss zu finden. So werde im nordwestlichen Teil des Sees gemäht, um den Menschen die Nutzung des Sees zu ermöglichen und die Natur zu schützen. Das Mähen durch eine Fachfirma sollte nach Angaben der Stadt voraussichtlich am Dienstag noch abgeschlossen werden.