Bürgermeister Werner Wölfle diskutiert mit den Obertürkheimern vor allem über Verkehrsfragen und das Thema Kinderbetreuung. Foto: Claudia Leihenseder

Beim Rundgang mit Werner Wölfe sprechen die Teilnehmer über viele drängende Probleme.

Obertürkheim - Der erste Eindruck von Obertürkheim hat Werner Wölfle erst einmal erstaunt. An der Augsburger Straße sieht der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser gleich drei positive Beispiele, wie Wohlfahrt funktionieren kann: der neue Laden Carla der Caritas gegenüber dem Bezirksrathaus, das Haus der Ambulanten Hilfe für Wohnungslose und das Haus Claire-Maire für wohnungslose Frauen mit und ohne Kinder an der Ecke Bergstaffelstraße.

Vor letzterem ist der Vorplatz erst jüngst umgestaltet worden – nicht zum Gefallen aller: Zwei Bänke stehen zwischen drei frisch gepflanzten Bäumen. „Wer setzt sich da schon hin?“ fragt eine junge Mutter, die samt Nachwuchs und Kinderwagen bei der Ortsbegehung am Mittwochnachmittag dabei ist. „Es gehören Pflanztröge hin“, meint auch Bezirksvorsteher Peter Beier. Man denke zudem über Geräte für Kinder oder für Senioren nach. Auch Wölfle sieht die Defizite bei der Platzgestaltung: „Da ist Luft nach oben.“

Die gibt es in Obertürkheim auch beim Thema Verkehr. An der Kreuzung Augsburger Straße/Ebniseestraße mit dem Imweg wünschen sich die Lokalpolitiker einen Kreisverkehr. Auch ein paar Meter weiter an der Bushaltestelle Bergstaffelstraße am Imweg ist die Situation nicht zufriedenstellend. Dort sprechen sich der Jugendrat und viele Bürger für einen Fußgängerüberweg für Passanten aus, die den Bus nutzen wollen. „Die derzeitige Situation ist eine Zumutung“, sagt Werner Wölfle und plädiert für eine einfache Lösung mit einer Verkehrsinsel in der Mitte der Straße. Bei der nahen Einmündung der Otto-Hirsch-Brücken in den Imweg können sich viele einen Kreisverkehr vorstellen. Am Fernomnibusbahnhof (FOB) samt P+R-Platz wird gleich das nächste Autoproblem heiß diskutiert: Während auf dem Parkplatz Gebühren verlangt werden, suchen sich Pendler lieber kostenlose Parkplätze im Ort und parken etwa die Augsburger oder Uhlbacher Straße zu. „Da würde eine Bewirtschaftung wie im Westen helfen“, meint Wölfle.

Als die Gruppe in der Uhlbacher Straße auf Höhe der Kindertagesstätte Halt macht, kritisiert eine junge Mutter: „Wir kriegen alle keinen Platz hier.“ Es gebe überall Aufnahmestopp, weil keine Erzieher gefunden werden. So müsse sie, wie viele andere auch, nach Hedelfingen ausweichen. „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir in dieses Mangelsituation Lösungen finden können“, sagt Wölfle dazu. Er denkt über den unterstützenden Einsatz von Eltern in den Kitas nach.