Unter anderem der Bergbau setzt viel Methan frei. Foto: picture alliance / dpa/Fredrik von Erichsen

Der Ausstoß des Treibhausgases Methan soll in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden.

Methan ist eines der aggressiven Treibhausgase. Aus diesem Grund will die EU den Ausstoß drastisch reduzieren. Am Dienstag legt das Europaparlament seine Verhandlungsposition gegenüber dem Rat fest. Die Grünen-Abgeordnete Jutta Paulus machte am Montag deutlich, dass der erste Schritt sein muss, überhaupt festzustellen, wie viel Methan in die Luft geblasen wird.

Freigesetzt wird das Gas in großen Mengen etwa im Bergbau oder bei der Ölförderung. Die Berichterstatterin im Industrieausschuss ärgert sich darüber, dass dabei viel Zeit im Kampf gegen den Klimawandel verloren wurde. „Die EU-Kommission hat schon in den 90er Jahren ihre erste Methan-Strategie veröffentlicht, aber danach nichts getan“, klagt Jutta Paulus.

Die Ziele für die nächsten Jahre sind ambitioniert

Die Abgeordneten sind sich bewusst, dass sie in den nächsten Jahren mit ambitionierten Zielen auf die Industrie zugehen. „Die Verordnung der EU berücksichtigt die gesamte Transportkette, auch den Austritt von Gas am Bohrloch oder im Bergwerk“, erklärte dazu der SPD-Abgeordnete Jens Geier. Vorgeschrieben würden wesentlich mehr Kontrollen, „um Lecks in Gasleitungen, Ölpumpen oder Gruben frühzeitig zu finden und schnell zu reparieren“, erklärt das Mitglied im Industrieausschuss des Parlaments.

Jutta Paulus betont, dass dies alles Maßnahmen seien, die schnell, ohne übertriebenen Aufwand und große Kosten umgesetzt werden könnten. „Dafür müssten nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur weniger als drei Prozent des letztjährigen Gewinns der Konzerne investiert werden,“ erklärt die Grünen-Politikerin.

Auch Importeure müssen reagieren

Die beiden EU-Abgeordneten sind überzeugt, dass es ihnen gelingen wird, mit der Methan-Verordnung globale Standards zu setzen. Denn ein Großteil dieses Treibhausgases stoßen Unternehmen außerhalb der Grenzen Europas aus. Aus diesem Grund werden auch die „Importeure Maßnahmen zur Methan-Reduktion umsetzen müssen“, betonte Jens Geier. Diese sollen ab dem Jahr 2026 nachweisen müssen, dass sie sich an die Vorgaben der EU halten. Jutta Paulus sieht darin kein Problem, da einige große Ölexporteure bereits ähnliche Gesetze hätten. „Nigeria hat solche Vorgaben bei der Förderung, Norwegen ist in diesem Bereich besonders streng, und die USA haben eine Verschärfung angekündigt“, sagte Paulus.

Sie hätte allerdings beim Bergbau kürzere Übergangsfristen befürwortet, doch wurde in diesem Fall auf das EU-Land Polen Rücksicht genommen. Dort wird etwa noch in Schlesien sehr viel Kohle abgebaut, und die geplanten Vorgaben zum kontrollieren Absaugen des Methans aus den Stollen hätten zu erheblichen Kostensteigerungen geführt.

Jens Geier unterstrich in diesem Zusammenhang, dass der Kampf gegen den Methan-Ausstoß so lange geführt werden müsse, wie fossile Rohstoffe abgebaut werden. Sein Fazit: „Aussteigen aus den fossilen Energieträgern ist daher weiter der beste Klimaschutz.“