Der neue Albaufstieg der A 8 – hier der alte am Drackensteiner Hang – soll privat finanziert werden. Foto: dpa

Auf der Autobahn 8 quälen sich seit Jahrzehnten Autofahrer die Alb hoch. Der Neubau wird jetzt geplant. Er soll nicht aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.

Stuttgart - Der 8,3 Kilometer lange neue Albaufstieg der Autobahn  8 soll über private Investoren finanziert werden, die dafür 30 Jahre lang einen Anteil an den Mauteinnahmen des Bundes erhalten. Auf diese Weise soll der Autobahnausbau aus dem begrenzten Verkehrsetat des Bundes herausgehalten werden. Das sagte der Verkehrsstaatssekretär Norbert Barthle (CDU) unserer Zeitung.

Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd ging am Freitag am Rande der Feier zum Durchschlag des Steinbühl-Bahntunnels auf der Alb auf den Autobahnausbau ein. Die Landesregierung bereitet die Wiederaufnahe der Planungen vor. Sie könnten frühestens 2019 zu ersten Bauarbeiten führen. Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat Vorbehalte gegen eine private Finanzierung geäußert. Sie sei der Erfahrung nach deutlich teurer als eine Direktfinanzierung des Staates.

Dimension für Haushalt zu groß

Wegen der enormen Baukosten würde der Albaufstieg „zu sehr weitreichenden Festlegungen im Haushalt mit einer enormen Dimension führen“, sagt Barthle. Wenn der A-8-Ausbau über den Haushalt liefe, würden weitere Projekte im Land über Jahre blockiert werden. Als Kosten für den Albaufstieg kursieren bisher 500 Millionen Euro. Die Zahl ist geschätzt und kann erst bei genauerer Planung konkretisiert werden.

Die Baukosten könnten über sogenannte Bonds (verzinsliche Wertpapiere) von Versicherungen aufgebracht werden, so Barthle. Die Gesellschaften seien inzwischen mit einer geringen, aber langfristig gesicherten Verzinsung von 1,5 bis 2,5 Prozent pro Jahr zufrieden. Bau und Betrieb sollen nach dem neu entwickelten „Verfügbarkeitsmodell“ ablaufen. Das heißt, dass die Refinanzierung auch an den Zustand der Straße und deren Nutzbarkeit gebunden wäre. „Die Investoren müssen damit ein Interesse daran haben, dass die Straße in gutem Zustand bleibt“, so der Staatssekretär.