Die Grünen-Fraktionschefin Elfriede Steinwand steht massiv in der Kritik. Foto: privat

Die mit Spannung erwartete Fraktionssitzung der Ludwigsburger Grünen ist am Montagabend ergebnislos zu Ende gegangen. Die umstrittene Fraktionschefin Elfriede Steinwand bleibt im Amt – zumindest vorerst. Das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen.

Ludwigsburg - Die mit Spannung erwartete Fraktionssitzung der Ludwigsburger Grünen ist am Montagabend ergebnislos zu Ende gegangen. Im Vorfeld des Treffens war darüber spekuliert worden, ob die sieben Stadträte ihre umstrittene Fraktionschefin Elfriede Steinwandabwählen werden – das zumindest ist nicht geschehen. Man habe „kontrovers diskutiert“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Kasdorf im Anschluss an die nichtöffentliche Sitzung, es gebe aber kein Ergebnis zu verkünden. Man werde in den kommenden Tagen eine Pressemitteilung zu dem Thema verschicken.

Steinwand hat in den vergangenen Monaten mehrfach mit heftiger Kritik an der Stadt und anderen Stadträten Aufsehen provoziert. Kürzlich klagte sie, der Gemeinderat missbrauche städtische Informationsreisen, etwa nach Barcelona, fürs eigene touristische Vergnügen. Von Luxus- und Partyreisen sprach die 60-jährige Sozialarbeiterin und forderte, dass sich alle Stadträte finanziell an solchen Informationsreisen beteiligen. Letztlich erwiesen sich Steinwands Vorwürfe allerdings als haltlos – und nicht nur die anderen Fraktionen, auch die Grünen reagierten geradezu empört auf die Äußerungen ihrer Chefin. In der vergangenen Woche hatte Kasdorf erklärt, dass die Fraktion nun Konsequenzen ziehen müsse, was Beobachter dahingehend interpretierten, dass die Stadträte die Vorsitzende loswerden wollen. Der Oberbürgermeister Werner Spec warf Steinwand vor, sie spiele mit ihren unsachlichen Vorwürfen Rechtspopulisten in die Karten. Inforeisen, so Spec, seien nicht im „Geringsten mit touristischen Unternehmungen zu vergleichen“.