Love-Scammer sind nur schwer zu fassen – am Dienstag hatte die Polizei Erfolg. Foto: Phillip Weingand / STZN

Eine 61-Jährige verliebt sich auf einer Online-Dating-Plattform. Ihr Traumprinz stammt angeblich aus den USA – und betrügt sie um 12 000 Euro. Als sie dies realisiert, stellt die Polizei dem Täter am Hauptbahnhof eine Falle.

Murrhardt/Stuttgart - Nach einem Fall von sogenanntem Love-Scamming hat die Polizei am Dienstag einen mutmaßlichen Betrüger gefasst, der eine Frau aus dem Raum Murrhardt um mehr als 12 000 Euro betrogen haben soll.

Die 61-Jährige hatte im Dezember über eine Online-Dating-Plattform einen Mann kennen gelernt, der vorgab, aus den USA zu stammen. Nachdem er das Vertrauen der Frau gewonnen hatte, teilte er ihr mit, Gold, Geld und Medaillen nach Deutschland schicken zu wollen. Für dafür anfallenden Zollgebühren sollte erstmal die 61-Jährige aufkommen. Sie überwies im Januar 5500 Euro, weitere 7000 Euro zahlte sie später an einen angeblichen Agenten, der vorgab, für zollrechtliche Abwicklungen zuständig zu sein.

Opfer und Polizei stellen dem Betrüger eine Falle

Offenbar wurde der Betrüger aber zu gierig: Er verlangte weitere 1500 Euro. Die Frau hatte jedoch inzwischen den Betrug realisiert – und am Dienstag schnappte die Falle der Polizei am Hauptbahnhof Stuttgart zu. Sie nahm einen 34 Jahre alten Mann aus Ghana fest, er sitzt nun in U-Haft. „Ob er nur ein Mittelsmann war oder der Haupttäter, müssen wir jetzt ermitteln“, so ein Polizeisprecher. Love-Scammer nutzen in ihren Profilen oft Fotos fremder Personen und sitzen oft im Ausland – sie sind daher oft schwer zu fassen.

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