Ein Plakat weißt auf die Kundgebung am Wochenende in Asperg hin. Foto: AABS

Im Kreis Ludwigsburg wird eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (Lea) geprüft. Nun meldet sich erstmals die Antifa dazu zu Wort. Am Wochenende ist eine Kundgebung geplant.

Bislang haben sich nur die Gegner einer möglichen Landeserstaufnahmeeinrichtung (Lea) zwischen Asperg, Tamm und Ludwigsburg auf dem Schanzacker in Stellung gebracht und ordentlich Stimmung gegen die Prüfung der Fläche durch das Landesjustizministerium gemacht. An die Spitze hat sich die Bürgerinitiative Gemeinsam gegen LEA Tamm-Asperg (GGLTA) gesetzt.

Nun melden sich auch erstmals antifaschistische Aktivisten und Aktivistinnen zu Wort, die der Bürgerinitiative Hetze vorwerfen. An Haushalte in Asperg wurden in dieser Woche Flugblätter verteilt, in der die GGLTA scharf kritisiert wird. Anfangs habe die Initiative noch „Umweltargumente“ wie den Erhalt der Freiluftschneise auf dem Schanzacker ins Feld geführt, sagt Noah Hofmann, Sprecher des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region. Diese seien inzwischen aber „Sicherheitsbedenken“ und dem Schutz von Frauen, gewichen. „Dahinter verbirgt sich plumper Rassismus“, sagt Hofmann. Die Initiative setze sich weder für „echten Umweltschutz noch für Frauenrechte“ ein, sondern diskreditiere ausschließlich Geflüchtete und halte so die Tür offen für rechte Organisationen und Parteien.

Deshalb ruft das Aktionsbündnis an diesem Sonntag, 22. Oktober, zu einer Kundgebung unter dem Motto „Nein zu Rassismus in Asperg und Tamm“ auf. „Kritik und Wut auf die Bebauung des Schanzackers, das System Lea und eine Politik über die Köpfe der Menschen hinweg sind berechtigt, aber nicht auf dem Rücken geflüchteter Menschen“, sagt Hofmann. In Anbetracht der jüngsten Wahlergebnisse sei es umso wichtiger, sich offenen gegen Rassismus zu stellen und eine klare Haltung einzunehmen.

Die Kundgebung an diesem Sonntag startet um 14 Uhr auf dem Parkplatz, Königsstraße 2, in Asperg.