Mit gerade einmal 21 Jahren wird Laurin Strobel von der Zimmerei Elser in Murrhardt bester Geselle aller Handwerksberufe im Rems-Murr-Kreis. Doch was begeistert ihn an seinem Beruf so sehr?
Laurin Strobel ist erst 21 Jahre alt und schon das größte lokale Nachwuchstalent seines Fachs. Bei der Lossprechungsfeier der Zimmererinnung wurde er kürzlich als bester Geselle aller Handwerksberufe im Rems-Murr-Kreis geehrt. Seine Ausbildung bei der Zimmerei Elser in Murrhardt begann er im August 2021. Nun ist er fertig ausgebildet – und Zimmerer sein Traumjob.
Praktika statt Weltreise
Strobels Werdegang zeigt neben einer offensichtlichen Liebe zum Handwerk aber auch, dass er sich Zeit gelassen hat, um sicher zu gehen, auch das Richtige zu wählen. Nach seinem Abitur 2020 stand eigentlich eine große Reise auf dem Plan. Daraus wurde dann coronabedingt nichts. Stattdessen absolvierte er mehrere Praktika. Eines davon in der Zimmerei Elser. „Ich wusste gleich, dass mir die Arbeit Spaß macht und ich dort gerne arbeiten würde“, sagt Strobel. Trotzdem schnupperte er aber auch noch in andere Branchen fernab des Handwerks.
So stellte er schließlich fest, dass ihm nichts so viel Spaß gemacht hatte wie die Arbeit bei der Zimmerei Elser. Zwei Mal wöchentlich half er dort aus – und holte zwischendurch zumindest einen Teil der geplanten Reise nach, bevor er dann die Ausbildung begann. Auf die Frage, was ihm neben dem rein Handwerklichen besonders gut an seinem Beruf gefällt, sagt Strobel: „Ich merke immer wieder, wie sehr die Menschen sich freuen, wenn ein Handwerker kommt.“ Das Gefühl, nützlich und hilfreich zu sein, gefalle ihm. Seine berufliche Zukunft sieht er zumindest mittelfristig auch bei der Zimmerei Elser, wo er nun zunächst für ein Jahr angestellt ist. Währenddessen möchte er sich überlegen, was seine langfristigen Ziele sind.
Feiern in geselliger Runde
Doch jetzt war es erst einmal an der Zeit zu feiern. Die Lossprechungsfeier der Zimmererinnung Rems-Murr ist seit 2021 von der Veranstaltung der gesamten Handwerkerbranche losgelöst. Roland Oettinger, Obermeister der Zimmerer-Innung Rems-Murr, betonte den familiären Charakter der separaten Feier: „Es ist keine Massenveranstaltung mit 300 Loszusprechenden.“ Vor zwei Jahren wegen Coronavorschriften aus der Not geboren, kam das Format bei den neuen Gesellen so gut an, dass man es nun beibehalte. Das Besondere ist neben der kleineren Teilnehmerzahl auch der „schwebende Dachstuhl“. Dieser wird von zwölf frischen Gesellen frei getragen und hält durch fachmännisches Zusammensetzen der Balken ohne weitere Befestigung.