Hunderte Leiharbeiter bei Mercedes und Audi bekommen bald feste Jobs. Zudem stockt Daimler sein Werk in Untertürkheim auf.
Hunderte Beschäftigte bekommen feste Stellen. Der Autobauer Daimler baut das Untertürkheimer Motorenwerk aus.
Stuttgart - Am Daimler-Standort Stuttgart-Untertürkheim entstehen 250 neue Arbeitsplätze. Das haben Betriebsrat und Werkleitung im Zuge eines Ausbaus der Produktion von 4-Zylinder-Benzinmotoren vereinbart. 150 Jobs werden in der Fertigung, 100 in der Montage geschaffen.
Zudem ist geplant, dass im ersten Halbjahr des kommenden Jahres 300 neue Mitarbeiter in der Produktion eingestellt werden. 200 sollen bisherige Leiharbeiter sein, die dann eine feste Stelle bekommen. Die restlichen 100 Jobs will Daimler extern mit Facharbeitern besetzen. Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender von Untertürkheim, bezeichnet den Kapazitätsaufbau und die Einstellung von insgesamt 550 Arbeitnehmern als „wichtigen Schritt in der Entwicklung des Werks. Wir unterstreichen damit die Bedeutung des Standorts und geben Menschen eine sichere Perspektive.“ Zudem soll die Zahl der gewerblichen Auszubildenden im Werk 2014 und 2015 um jeweils zehn auf dann 170 Lehrlinge im Jahr steigen.
Tarifvertrag zur Leiharbeit vom Mai 2012
Vor wenigen Tagen hatte der Daimler-Gesamtbetriebsrat mitgeteilt, dass am Standort Sindelfingen 1400 Beschäftigte in Werkverträgen demnächst als Leiharbeiter eingestellt werden und damit auch mehr Rechte bekommen. 100 Leiharbeiter in Sindelfingen sollen übernommen werden. Hintergrund ist ein Tarifvertrag zur Leiharbeit vom Mai 2012. Spätestens nach 24 Monaten am gleichen Einsatzort muss ein Arbeitgeber Leiharbeiter fest anstellen. Dies ist auch der Hintergrund für die Übernahmen in Untertürkheim.
Der Betriebsrat am baden-württembergischen Audi-Standort in Neckarsulm hat ebenfalls entsprechende Pläne: 230 Übernahmen von Leiharbeitern im Jahr 2013 sollen weitere 350 im ersten Quartal 2014 folgen, so Betriebsratschef Norbert Rank. Ziel der Arbeitnehmervertreter von Audi ist es, ab 2015 „dauerhaft die Fünf-Prozent-Quote zu unterschreiten“. In der Mercedes-Produktion gilt die Höchstgrenze von acht Prozent Leiharbeitern, dies hält Betriebsratschef Nieke auf Dauer ebenfalls für zu hoch.